Teuerungsrate der Verbraucherpreise lag im Mai 2020 bei 0,5 %

von 11. Juni 2020

Eine vergleichbar niedrige Inflationsrate wurde zuletzt im November 2016 mit 0,6% in Sachsen-?Anhalt gemessen. Die Gesamtpreisentwicklung im Mai war von deutlichen Preissteigerungen zum Vorjahrsmonat, z. B. für Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke (+4,4%) und Senkungen des durchschnittlichen Preisniveaus, z. B. im Bereich Verkehr (-4,2%) geprägt. Die Inflation des Gesamtindex ohne den Einfluss von Heizöl und Kraftstoffen hätte im Mai 1,5% erreicht.

Nahrungsmittel verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat überdurchschnittlich um 4,8%. Die höchsten Preissteigerungen zeigten sich bei Obst (+11,1%), Fleisch und Fleischwaren (+8,1%) und Gemüse (+6,1%). Deutlich höhere Preise wurden u. a. auch für Molkereiprodukte und Eier (+3,2%), Brot und Getreideerzeugnisse (+2,0%) oder für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+2,6%) notiert. Für die negative Entwicklung bei Speisefetten und Speiseölen (-1,8%) war Butter mit um 5,9% niedrigeren Preisen als im Mai des Vorjahres ausschlaggebend.

Für das um 4,2% gesunkene Preisniveau im Bereich Verkehr waren insbesondere die um 20,9% niedrigeren Preise für Benzin bzw. um 19,2 % niedrigeren für Diesel verantwortlich. Andere Kraftstoffe (Autogas) waren um 3,2% günstiger als im Vorjahr. Vergleichbaren Einfluss auf das Preisniveau im Bereich Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe (-0,1%) hatte die Preisentwicklung für Heizöl (einschl. Umlage) mit einem Rückgang zum Vorjahr um 22,1%.

Herausforderungen an die Preisstatistik in der Corona-?Krise

Die Preisstatistik arbeitete auch im Mai 2020 unter den herausfordernden Bedingungen durch die anhaltende Corona-?Krise, um die zuverlässige Bereitstellung des Verbraucherpreisindex zu gewährleisten. Im Mai mussten deutlich weniger der üblichen Vor-?Ort-Erhebungen durch andere Verfahren (online, telefonisch oder auch schriftlich) ergänzt werden als im April. Preisausfälle durch geschlossene Verkaufsstellen gab es auch im Mai. Da in dieser besonderen Lage ein national einheitliches wie auch auf europäischer Ebene eng abgestimmtes Vorgehen unerlässlich ist, wurden mit dem Statistischen Bundesamt und dem Europäischen Statistikamt (Eurostat) Regelungen für den Umgang mit diesen Preisausfällen festgelegt. Ausfälle bestimmter Artikel sind in der Preisstatistik grundsätzlich nicht unüblich, weshalb es bewährte Verfahren im Umgang mit so genannten Preisausfällen gibt. Für die Mehrzahl der Güter des Warenkorbs konnten im Mai 2020 die Preise weitestgehend ohne größere Einschränkungen ermittelt werden, da die Erhebungen weniger von der Corona-?Krise betroffen waren.

Weitere Informationen zum Thema Preise finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-?Anhalt.