Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt sieht Probleme bei Nahrungsergänzungsmitteln

von 18. Januar 2017

Verbraucher haben die Möglichkeit online Fragen zu stellen sowie Beschwerden zu Produkten zu äußern. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt setzt sich für ein staatliches Zulassungsverfahren für Nahrungsergänzungsmittel ein, bei dem künftig die Sicherheit und Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln geprüft wird bevor sie auf den Markt kommen.

Der Großteil der Bevölkerung in Deutschland ist heute ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dennoch werden allein in Deutschland jährlich mehr als eine Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen nimmt jeder dritte Befragte Nahrungsergänzungsmittel ein.

Verbraucher erfahren zu wenig über diese Produkte und unterschätzen daher potentielle Risiken. Mit dem neuen interaktiven Webangebot www.klartext-nahrungsergaenzung.de wollen wir diese Lücke schließen”, so Christa Bergmann, Leiterin Referat Lebensmittel der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. “Verbraucher können sich per Mausklick über Nahrungsergänzungsmittel informieren, Fragen stellen und Produktbeschwerden einreichen.

Behördliche Zulassung von Nahrungsergänzungsmitteln fehlt

Knapp die Hälfte der Verbraucher (47 Prozent) vertraut laut der forsa-Umfrage darauf, dass in Deutschland erhältliche Nahrungsergänzungsmittel amtlich auf Wirksamkeit und Sicherheit geprüft werden, bevor sie auf den Markt kommen. Das ist jedoch nicht der Fall: Hersteller müssen neue Produkte lediglich anzeigen.

Politik und Gesetzgeber müssen dringend handeln

Durch viel versprechende Werbeaussagen verunsichert, kaufen viele Verbraucher vorsorglich Nahrungsergänzungsmittel, um ihrer Gesundheit vermeintlich etwas Gutes zu tun. Ein zusätzlicher gesundheitlicher Nutzen durch eine vermehrte Einnahme von Nährstoffen über den Bedarf hinaus ist jedoch nicht zu erwarten. Damit sind Nahrungsergänzungsmittel in vielen Fällen bestenfalls Geldverschwendung, manchmal drohen sogar gesundheitliche Risiken. Gesetzliche Regelungen für akzeptable Höchstmengen und definierte Anforderungen an die Inhaltstoffe fehlen.

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt fordert daher ein Zulassungsverfahren, in dem Sicherheit und Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln geprüft werden, bevor sie auf den Markt kommen.

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Umfrage: Das halten Verbraucher von Nahrungsergänzungsmitteln

http://www.vzsa.de/umfrage-das-halten-verbraucher-von-nahrungsergaenzungsmitteln