Sind sie bloß simple Unterhaltung oder können sie auch einen pädagogischen oder künstlerischen Mehrwert bieten? Umfragen und Statistiken halten Antworten bereit.
Hier ist Geschicklichkeit gefragt!
Um herauszufinden, welches Bild die Deutschen von Video- und Computerspielen haben, hat Bitkom Research 1.221 Bundesbürger ab 14 Jahren im Rahmen einer repräsentativen Umfrage befragt. Das Ergebnis bestätigt, dass Games überwiegend positiv wahrgenommen werden: So ist die Hälfte der Befragten der Meinung, dass Gaming die Geschicklichkeit fördert. Vor allem jüngere Bundesbürger/-innen (73 Prozent) stimmen dieser These zu. Spiele wie das bereits erwähnte “Angry Birds” erfordern davon ein hohes Maß: darin geht es darum, mit einer limitierten Anzahl an Zügen geschickt die Flugbahn der wütenden Vögel zu beeinflussen, um zum Ziel zu gelangen. Bitkom-Experte Timm Lutter bescheinigt Computerspielen zudem, dass Spieler “die häufig komplexen Regeln verstehen, sich räumlich orientieren, schnell reagieren und taktisch klug handeln” müssen. Während schnelle Reaktionen vor allem in Actionspielen gefragt sind, ist das taktische Denkvermögen bei Strategiespielen wie “Goodgame Empire” vonnöten, das einfach im Browser gespielt werden kann.
Strategiespiele und Simulationen bei älteren Zockern beliebt
Timm Lutter kommt weiterhin zu der Erkenntnis, dass viele ältere Menschen Games “skeptisch gegenüber” stünden, “weil sie mit Videospielen noch keine Erfahrung” hätten. 39 Prozent der über 65-Jährigen sehen Games sogar als “gefährdend für die Gesellschaft an” von den 14- bis 29-Jährigen sind es gerade einmal 8 Prozent. Doch andere Zahlen von Bob De Schutter, Professor für Gamedesign an der Miami University, kündigen eine Veränderung an, die sich womöglich auch in Deutschland abzeichnet: Im Interview mit dem IT-Newsportal Golem erklärt er, dass es allein in den USA 37 Millionen Spieler über 50 Jahre gäbe. In Europa und Asien seien “die Zahlen nur minimal niedriger”. Somit werden die sogenannten “Silver Gamer” eine immer wichtigere Zielgruppe. De Schutter zufolge interessieren sie sich besonders für Strategiespiele oder Simulationen. Es kommt ihnen darauf an, dass Games sie “auch intellektuell fordern”. Somit besteht eine zunehmende Nachfrage nach Spielen, bei denen neben Geschick und Taktik auch künstlerischer Anspruch eine Rolle spielt. Bildrechte: Flickr Angry Birds on IPad. Per-Olof Forsberg CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten