Was man als Teilzeit-Trader beachten sollte

von 16. Mai 2018

1. Forex handeln

Wer nur begrenzt Zeit zum Traden aufbringen kann, sollte Märkte wählen, die rund um die Uhr gehandelt werden und die über große Handelsvolumen verfügen, damit man auch zu ungewöhnlichen Zeiten traden kann, und in diesen Zeiten auch Handelspartner findet. Denn auch wenn der Klick am heimischen PC anonym und digital wirkt, steht doch hinter jeder Transaktion ein realer Handel. Wenn es niemanden gibt, der deine Position kaufen möchte, kommt keine Transaktion zustande. Hier bietet sich der Forex Markt an, denn Währungen werden 24/7 gehandelt. Wer keine exotischen Währungspaare handelt, wird zu jeder Zeit Geschäftspartner finden, denn Forex hat ein gigantisches Handelsvolumen. Folgende Handelspaare verfügen über hohe Volumen und schließen damit Liquiditätsproblem beinahe aus, sind also für den Teilzeit-Trader überaus interessant:

USD/EUR

USD/JPY

USD/GBP

Außerdem besitzen Währungspaare mit ihrem großen Handelsvolumen noch den Vorteil, dass jeder darüber schreibt und es viel relevante Informationen in allen Medien gibt.

2. Sich mit der Materie vertraut machen

Wer als Teilzeit-Trader ein Trading Konto eröffnen möchte, muss seine Hausaufgaben zu machen. Er braucht eine Trading-Strategie. Er muss mit Ein- und Ausstiegssignalen vertraut sein.

Viele Trader nutzen das Wissen um die Auswirkungen von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignissen, um in Trades ein- bzw. auszusteigen. Ein aktuelles Beispiel:

Die unklare politische Situation in Italien setzt den Euro unter Druck: Wenn Neuwahlen die extremen Parteien in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone weiter stärken, könnten die wachstumsfördernden Reformen der Vergangenheit rückgängig gemacht werden. Sollte das tatsächlich passieren, ist davon auszugehen, das der Euro weiter fällt. Es gibt allerdings diverse Seiten im Internet, die Nachrichten auf ihre Auswirkungen auf die Märkte hin untersuchen und ihre Analysen mitunter sogar kostenlos zur Verfügung stellen.

Auch wer sich mit der „Technischen Analyse“ von solchen Überlegungen befreit fühlt, kommt nicht umhin das Einmaleins der „Technischen Analyse“ zu lernen. Deren Verfechter gehen davon aus, dass alle relevanten Einflüsse auf die Märkte sich bereits in der Kursbewegung selbst ausdrücken. Sie suchen nach Mustern, die bestimmte Kursbewegungen nach sich ziehen und reagieren entsprechend.

Keine der Analyse-Methoden ist über Fehler erhaben. Man kann sich das vorstellen wie den Wetterbericht. Es gibt so viele Einflüsse, die sich gegenseitig verstärken und aufheben können, dass man keine 100% exakten Vorhersagen treffen kann. Aber ähnlich wie beim Wetterbericht kann man zumindest Tendenzen erkennen. Alle großen Broker bieten heutzutage kostenlose Demokonten und Tradingsoftware an. Auf diese Weise kann man sich risikofrei in die Materie einarbeiten und die Handhabung der Tradingsoftware üben.

3. Das Risiko begrenzen

Da exakte Kursprognosen so schwer zu treffen sind, sollte auch der Teilzeit-Trader sein Risiko begrenzen. Der wichtigste Parameter ist hierbei die Positionsgröße. Je kleiner die Position desto geringer das Verlustrisiko. Positionsgrößen sollten so gehandhabt werden, dass bei einem einzelnen Trade nicht mehr als 1-3% des Tradingkapitals riskiert werden.

Der zweite Parameter ist der Stop-Loss. Das ist eine Marke, bei der der Broker automatisch eine Position liquidiert. Auch wenn der Trader in dem Moment nicht online sein sollte, weil er gerade seiner Hauptbeschäftigung nachgeht. Kurse kennen nur zwei Richtungen. Läuft der Kurs entgegen der Erwartung begrenzt der Stop-Loss das Risiko. In der Praxis ist es nicht immer leicht den Stop-Loss zu platzieren, denn er soll ja nicht bei den normalen Kursschwankungen ausgelöst werden. Um einschätzen zu können, was normale Kursschwankungen sind, ist es hilfreich sich erst einmal auf ein Währungspaar zu konzentrieren.

Das gilt auch für den Take-Profit. Das ist, analog zum Stop-Loss, eine Marke, bei der die Position automatisch aufgelöst wird, sollte sich der Kurs erwartungsgemäß entwickeln.

Eine alte Börsenstrategie heißt: Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen. Letzteres leistet der Stop-Loss. Leider begrenzt der Take-Profit auch die Gewinne. Als Teilzeit-Trader, der seine Trades automatisieren muss, hat man aber kaum eine wirkliche Alternative.

4. Einen größeren Zeitrahmen traden

Daytrading ist für Teilzeit-Trader nur möglich, wenn sie zwischendurch ganze Tage zur Verfügung haben. Wer nur stundenweise traden kann, muss die Vorgänge automatisieren und hat während seiner Offline Zeit keine Möglichkeit Stops und Take-Profits nachzuziehen. Allerdings könnte er in Tages oder Wochencharts traden. Mancher erfahrene Trader empfiehlt das Anfängern ohnehin. Die größeren Zeitrahmen erlaubten einen klareren Blick auf das wirkliche Kurs-Geschehen.

5. Trading-Roboter

Vollautomatische Trading-Roboter klingen verführerisch. Sie forsten die Charts nach Einstiegssignalen ab und treffen selbstständig Kauf- und Verkaufsentscheidungen nach vorgegebenen Parametern. Solche Programme handeln in Abwesenheit des Teilzeit-Traders. Gegenüber einem menschlichen Trader haben sie einen großen Vorteil. Sie treffen ihre Entscheidungen emotionsfrei und verfügen über eine unbegrenzte Ausdauer. Allerdings sind diese Programme teuer.