Im Urlaub krank: So viel kostet ein Rücktransport nach Deutschland

Im Urlaub krank: So viel kostet ein Rücktransport nach Deutschland
Derzeit zählt der ADAC Ambulanz-Service vier Flugzeuge zu seiner Flotte, zwei Dornier 328 Jet sowie zwei Learjet 60XR - Foto ADAC
von 10. Juli 2022 0 Kommentare

Ohne Auslandskrankenschutz kann man auf Kosten von mehreren 100.000 Euro sitzen bleiben/ Über 5.400 Rücktransporte in 2021/ Hilfe auch unter Reisebeschränkungen

 

Wer ins Ausland verreist, sollte auf alle Fälle eine private Auslandskrankenversicherung im Gepäck haben. Sie deckt weltweit Krankheitskosten und einen Rücktransport des Patienten nach Deutschland ab. Gesetzliche Krankenkassen leisten allenfalls bei Reisen innerhalb Europas, und auch da übernehmen sie nicht alle Auslagen, zum Beispiel keinen Krankenrücktransport.

Bei medizinischen Behandlungen im Ausland können schnell Kosten von mehreren Tausend Euro fällig werden. Richtig teuer wird es, wenn ein Patient aus dem Urlaubsland zurück nach Deutschland geflogen werden muss. So schlägt ein Intensivtransport mit einem der vier Ambulanzflugzeuge des ADAC von Mallorca mit 24.000 Euro zu Buche, von Kreta mit 28.000 und aus Antalya mit 31.000 Euro.

Zu den teuersten Fällen im Jahr 2020 zählten zwei Patienten, die jeweils in Thailand erkrankten. Bei einem von ihnen, der die Diagnose Hirnblutung mit massiver Hirnschwellung hatte, wurden ca. 360.000 Euro für Krankenhauskosten und den Ambulanzflug nach Deutschland fällig. Beim zweiten Patienten, der unter einer Entzündung der Gallenblase und Lungenproblemen litt, summierten sich die Kosten auf insgesamt rund 350.000 Euro. Die Kosten für einen Auslandskrankenschutz sind im Vergleich dazu verschwindend gering.

 

Krankenrücktransport trotz Corona

Ob ein Krankenrücktransport von ADAC Premium- und Plus-Mitgliedern oder Versicherten des ADAC Auslandskrankenschutzes nach Deutschland erfolgen kann, hängt weiterhin von den Quarantäne-Bestimmungen ab – sowohl im Urlaubsland als auch in Deutschland. Rund 28.400 kranke oder verletzte Reisende betreute der ADAC Ambulanz-Service im Jahr 2021 medizinisch und organisierte für gut 5.400 dieser Patienten einen Rücktransport in die Heimat.

In Deutschland gilt aktuell die Coronavirus-Einreiseverordnung vom 1. Juni 2022. Auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes findet man die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise für alle Länder. Die wichtigsten Informationen für Reisende in Corona-Zeiten finden sich auch auf der ADAC Website unter Corona-News: Alles zum Coronavirus in Deutschland & der Welt.

Derzeit zählt der ADAC Ambulanz-Service vier Flugzeuge zu seiner Flotte, zwei Dornier 328 Jet sowie zwei Learjet 60XR. Er führt Transporte auch durch, wenn eine Reisewarnung besteht. Allerdings kann es aufgrund des höheren Organisationsaufwandes zu Verzögerungen kommen. Die Intensivbettenknappheit in deutschen Krankenhäusern spitzt sich je nach Infektionslage zu.

Auch bei einem Lockdown werden alle Möglichkeiten ausgelotet. Ein positiver Corona-Test allein stellt keinen Grund für einen Anspruch auf einen Krankenrücktransport dar. Bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung und einer medizinischen Unterversorgung vor Ort dagegen werden in jedem Fall alle zur Verfügung stehenden Transportoptionen geprüft. Diese reichen von regionalen Verlegungen in Zentren mit einer höheren Versorgungsmöglichkeit bis hin zum Rücktransport per Ambulanzflug unter Isolationsbedingungen. Jeder Einzelfall wird auf bestehende Optionen geprüft, unter Berücksichtigung der von den jeweiligen Behörden vorgegebenen Restriktionen.

Bis dato konnte der ADAC Ambulanz-Service alle Patienten, bei denen dies medizinisch angezeigt war, in deutschen Krankenhäusern unterbringen. Die Bettensuche und die Klärung der Einreiseformalitäten können zu Spitzenzeiten jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen, sodass mit längeren Liegezeiten im Ausland zu rechnen ist.

 

Zwei Maschinen des Dornier Fairchild 328 – 300 Jet – hier im Querschnitt – sind für den ADAC Ambulanz-Service als fliegende Intensiv-Station im Einsatz. Maximal 10 Patienten haben Platz, die Höhe der Kabine ermöglicht es dem Personal im Stehen zu arbeiten. Die DO 328 hat eine Reichweite von 3.700 Kilometern, kann bis zu 750 km/h Reisegeschwindigkeit aufnehmen und eine maximale Flughöhe von 10.700 Metern erreichen. Neben der medizinischen Standardausrüstung kann di DO u.a. mit einer mobilen Herz-Lungen-Maschine oder für einen Intensiv-Neugeborenen-Transport ausgestattet werden.

 

Informationen zum Ablauf des Krankenrücktransportes finden Sie hier https://www.adac.de/der-adac/ueber-uns-se/aktuelles/krankenruecktransport/

 

Ein Auslandskrankenschutz, der auch vom Auswärtigen Amt und den gesetzlichen Krankenkassen empfohlen wird, ist bei der ADAC Versicherung AG ab 13,90 Euro im Jahr erhältlich. Weitere Informationen unter www.adac.de/produkte/versicherungen/auslandskrankenversicherungen.

Die Auslandskrankenversicherung ist auch in der neuen ADAC Premium-Mitgliedschaft inkludiert: https://www.adac.de/mitgliedschaft/mitglied-werden/details/adac-premium-mitgliedschaft/

         

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