Sicherheit im Internet: Diese Instanzen sollten Verbraucher kennen

Sicherheit im Internet: Diese Instanzen sollten Verbraucher kennen
Security- . Bild von Werner Moser auf Pixabay
von 13. Oktober 2022 0 Kommentare

Das Internet bietet Verbrauchern eine Welt voller Möglichkeiten. Allerdings ist dieses Universum auch mit zahlreichen Gefahren verbunden, die unangenehme Konsequenzen haben können. Bei Unachtsamkeit drohen nicht nur finanzielle Verluste. Bei einem Identitätsdiebstahl beispielsweise, kommt es zusätzlich auch noch zu einem enormen administrativen Aufwand, um den Schaden einzudämmen. Bei vielen bleibt davon auch die Psyche nicht unberührt. Die entscheidende Frage lautet: Wer steht den Usern in Deutschland zur Seite, wenn sie Fragen zur Sicherheit im Internet haben?

 

#einfachaBSIchern: Die große Sicherheitskampagne des BSI

Unter dem Motto „#einfachaBSIchern“ hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) eine bundesweite Informations- und Sensibilisierungskampagne gestartet, die sich vor allem der IT-Sicherheit im privaten Alltag widmet.

Der Auslöser dafür war ein Doxing-Vorfall aus dem Jahr 2018, bei dem die Daten zahlreicher Prominenter im Internet veröffentlicht wurden. „Doxing“ ist dabei der Fachbegriff für die systematische Suche von personenbezogenen Daten, die dann illegal ohne die Erlaubnis und das Wissen der Betroffenen im Internet veröffentlicht werden.

Das Ziel der Kampagne ist, zum einen das Risikobewusstsein zu erhöhen und zum anderen die Fähigkeiten zu stärken, um auftretende Probleme kompetent selbst lösen zu können. Auf der Webseite gibt es entsprechende Videos, die einfache Schutzmaßnahmen beim Surfen im Internet aufzeigen und vertiefendes Wissen zum Thema Online-Sicherheit bieten.

Die SOS-Karte (SOS steht in diesem Fall für „Schutz beim Online-Shopping“) bietet eine einfache Hilfestellung für Konsumenten, die Waren online bestellt, aber nicht erhalten haben sowie für den Fall, dass fremde Personen über den eigenen Account Waren bestellen.

Unternehmen haben die Möglichkeit, zum Botschafter für Cyber-Sicherheit zu werden und können sich dafür die Motive der Kampagne als druckfähige Poster in unterschiedlichen Größen sowie als Online-Banner zum Einbinden in die eigene Webseite downloaden.

 

Sicheres Gaming: eCORGA, OASIS und DsiN-Sicherheitsbarometer

Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielvertrages (GlüStV) am 1. Juli 2021 sind vor allem für die Online-Glücksspielbranche viele Veränderungen wirksam geworden, die dem Schutz der Spielerinnen und Spieler dienen. Seriöse Online Casinos kooperieren mit übergreifenden Prüfinstanzen, um größtmögliche Transparenz, Datensicherheit und Benutzerfreundlichkeit bieten zu können.

Casinos mit einer deutschen Lizenz sind im Rahmen des GlüStV dazu verpflichtet, an das zentral verwaltete und deutschlandweit agierende Spielersperrsystem angebunden zu sein. Auf dem internationalen Markt gibt es zahlreiche Casinos ohne OASIS, die nicht über eine deutsche, sondern über eine andere staatliche Lizenz verfügen. In diesem Fall greifen ebenfalls umfangreiche Sicherheitsfaktoren, die von unabhängigen Stellen geprüft und zertifiziert werden.

OASIS steht als Abkürzung für „Onlineabfrage Spielerstatus“. Im Rahmen dieses Systems müssen sich alle Spieler, die ein Spielangebot nutzen möchten, beim jeweiligen Betreiber ausweisen. Das bedeutet, das deutschlandweite System OASIS regelt nicht nur die Aktivitäten in Online Casinos, sondern nimmt beispielsweise auch Gastronomen in die Pflicht, die Spielaktivität ihrer Gäste zu überprüfen. Spieler haben dabei auch die Möglichkeit, sich selbst sperren zu lassen.

Die eCommerce Online Gaming Regulation and Assurance, abgekürzt mit „eCOGRA“, wurde entwickelt, um die ethischen Grundlagen der Glücksspielbranche zu verbessern. Grundsätzlich geht es der Organisation darum, eine faire Basis und Spielregeln für die gesamte Glücksspielindustrie zu schaffen. Die wichtigste Errungenschaft ist dabei das gleichnamige Qualitätssiegel, das nur jenen Online Casinos verliehen wird, die den strengen Regeln entsprechen. Die Mitglieder von eCOGRA verpflichten sich dazu, regelmäßige Audits von Drittgesellschaften bei sich durchführen zu lassen.

 

Immer aktuell informiert mit der SiBa-App

SiBa ist die Abkürzung für das Wort Sicherheitsbarometer. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat informiert unter der Dachmarke „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN) mit Hilfe der SiBa-App Verbraucher auf dem Smartphone über für sie tatsächliche Bedrohungen der digitalen Sicherheit und gibt praktische Tipps, wie sie sich davor schützen können.

DsiN wurde 2006 als Verein gegründet und unterstützt als gemeinnütziges Bündnis Verbraucherinnen und Verbraucher sowie kleine Unternehmen im sicheren und souveränen Umgang mit der digitalen Welt.

Die SiBa-App kann kostenfrei für Android, iOS und Windows Phones heruntergeladen werden. Auf der Webseite gibt es zusätzlich eine Mediathek mit zahlreichen Audio- und Videobeiträgen, die über die Aktivitäten im Rahmen der Aktion informieren. Wer sich als Verbraucher oder Unternehmer engagieren möchte, kann Mitglied, Förderpartner oder Multiplikator bei DsiN werden.

 

Bild von Dariusz Sankowski – Pixabay

 

 

 

Sichere Online-Shops: Die Initiative D21

Gütesiegel stellen eine gute Möglichkeit für besseren Verbraucherschutz im Internet dar. Das Prinzip dabei ist sehr einfach: Ein Shop beantragt beim Anbieter der jeweiligen Zertifizierung ein Siegel, das beweist, dass er sich an die vorgegebenen Standards hält.

Das Problem dabei: Mittlerweile gibt es einen regelrechten Wildwuchs an Siegeln und nicht jedes davon ist wirklich dazu gedacht, die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. Wie können diese aber erkennen, welches Siegel sie denn nun wirklich schützt?

Hier hilft die im Jahr 1999 gegründete Initiative D21 weiter. Sie hat das Projekt „Internet-Gütesiegel“ ins Leben gerufen hat, um die zahlreichen Prüfsiegel im E-Commerce transparenter zu machen, stärker zu vereinheitlichen und zusätzliche Sicherheitsstandards zu bieten.

Das D21-Projekt „Gütesiegelboard“ zielt zum einen darauf ab, Online-Shops im Internet geeignete Siegel zu präsentieren und zum anderen, die Verbraucherinnen und Verbraucher darauf aufmerksam zu machen. Die im Projekt vertretenen Gütesiegelanbieter haben entsprechende Qualitätskriterien entwickelt und in weiterer Folge verbindlich erklärt, diese auch strikt einzuhalten.

 

Fazit: Das Thema „Sicherheit im Internet“ hat in Deutschland hohe Relevanz

Die Welt der Digitalität bringt zahlreiche Vorteile, aber auch Gefahren mit sich. Niemand wird hierzulande allein gelassen, wenn es darum geht, sich sicher im digitalen Umfeld zu bewegen. Hilfe ist grundsätzlich zahlreich vorhanden, allerdings müssen die User erst wissen, wo sie danach suchen können.

Die hier vorgestellten Initiativen und Kampagnen geben eine grobe Übersicht über das im Land vorhandene Angebot. Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche weitere Aktionen von Vereinen und Unternehmen, die ebenfalls gute Hilfe bieten können.

Das wichtigste und beste Werkzeug bleibt jedoch immer noch der eigene Hausverstand. Eine gesunde Skepsis ist in der digitalen Welt angebracht. Das passende Motto dafür lautet: „Lieber einmal zu wenig als einmal zu oft geklickt!“

         

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