Batterien von E-Autos besser als ihr Ruf

Batterien von E-Autos besser als ihr Ruf
von 10. April 2025

Patentiertes Testverfahren von DEKRA liefert schnell präzise Ergebnisse

 

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind viele Interessenten nach wie vor sehr zurückhaltend, wenn es um Elektrofahrzeuge geht. „Viele Menschen übertragen zum Beispiel ihre Erfahrungen mit Smartphone-Akkus auf das Thema Elektromobilität. Sie haben bei mobilen Endgeräten erlebt, dass sie schon nach wenigen Jahren eine spürbar geringere Akku-Kapazität haben, und befürchten bei Elektrofahrzeugen den gleichen Effekt“, so Steffen Hampel, DEKRA Niederlassungsleiter in Halle. „Unsere Erfahrungen mit dem Batterie-Schnelltest belegen deutlich höhere Nutzungsdauern. Die Antriebsbatterien sind insgesamt sehr gut. Wir stellen auch bei höheren Laufleistungen in den meisten Fällen noch einen ‚State of Health‘ über 90 Prozent fest.“

Dennoch gibt es auch Ausreißer. Je nach Fahrstil, Klima und Ladeverhalten kann eine Antriebsbatterie im Elektrofahrzeug langsamer oder schneller altern. Als kostspieligstes Bauteil des gesamten Fahrzeugs hat sie einen entscheidenden Einfluss auf den Wert eines gebrauchten Elektroautos. Deshalb sind verlässliche Informationen zum Batteriezustand ein entscheidender Faktor für einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt.

Der patentierte DEKRA Batterie-Schnelltest wird schon in vielen Ländern Europas angeboten und ist aktuell für rund 130 verschiedene Fahrzeugmodelle verfügbar. Innerhalb von 15 Minuten bringt das Verfahren mit einem statischen Test und einer kurzen Beschleunigungsfahrt von rund 50 bis 100 Metern ein präzises Ergebnis zum Gesundheitszustand der Batterie. Basis ist die so genannte Parametrierung der einzelnen Fahrzeugmodelle, bei der die Batterie im Neuzustand bei aufwändigen Messfahrten unter verschiedensten Bedingungen belastet und ausgewertet wird.

„So entsteht eine Art Koordinatenstruktur, anhand dessen unser System die eigentlichen Messwerte beim Test analysiert und bewertet“, erklärt der DEKRA Experte. „Unter dem Strich steht eine Aussage zum Batteriezustand, die kein anderes Verfahren auf dem Markt genauso schnell und gleichzeitig genauso präzise bietet.“

Zurzeit arbeiten die DEKRA Experten an einer Weiterentwicklung des Testverfahrens, das ganz ohne Fahrt auskommt. Dabei sollen die entsprechenden Messwerte ermittelt werden, während die Batterie anstelle der Beschleunigung durch einen kurzen Ladevorgang belastet wird. „Das weiterentwickelte Testverfahren wollen wir im Lauf dieses Jahres nach und nach für verschiedene Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen. Dann wird das Ganze noch unkomplizierter“, so der DEKRA Fachmann.

Den patentieren DEKRA Batterie-Schnelltest bieten alle 74 DEKRA Niederlassungen bundesweit flächendeckend nach Terminvereinbarung an. Weitere Informationen sowie eine Übersicht über die aktuell testfähigen Modelle gibt es online unter www.dekra.de/batterie-schnelltest.

„Beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos gelten weitgehend die gleichen Regeln wie beim gebrauchten Verbrenner“, erklärt der DEKRA Niederlassungsleiter. Er empfiehlt neben dem Batteriecheck als Mindeststandard eine frische HU, besser aber einen fachmännischen Gebrauchtwagen-Check, der die Bereiche Technik, Karosserie und elektronische Systeme abdeckt. Nicht fehlen dürfen zudem eine Prüfung von Zahl der Vorbesitzer, Serviceheft und Werkstattrechnungen, eine Probefahrt sowie ein schriftlicher Vertrag mit Angaben zu Laufleistung und Vorschäden.