„Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“

von 10. Februar 2012

Der in London lebende Autor, Steve Watson, wurde in den Midlands geboren und hat viele Jahre für den staatlichen britischen Gesundheitsdienst gearbeitet, bevor er 2008 in das Studienprogramm Kreatives Schreiben der Faber Academy aufgenommen wurde. Sein Thriller „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“ erscheint weltweit in über 30 Sprachen und wird nun auch in Hollywood verfilmt. „Die Erinnerung ist das einzige Paradies aus dem wir nicht verdrängt werden können.“ Jean Paul (1763-1825) Dieser Aussage kann Christine widersprechen. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst – deine Erinnerung. Dein Name, deine Identität, die Menschen die du liebst – alles über Nacht ausradiert! Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit? Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt, sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben. Ein Tagebuch, das tatsächlich die Brücke zu den Erinnerungen der vergangenen 24 Stunden bildet. Und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann? Viele Ungereimtheiten verhindern, dass sich das Leben der Heldin zu einem klaren Bild zusammenfügt. Diese Fragezeichen sorgen auch dafür, dass sich der Leser zwischen verschiedenen Personen und Sympathien hin und hergerissen fühlt: Ist der Ehemann Ben nicht wundervoll, wie er sich geduldig um seine Frau kümmert? Oder hat ER dafür gesorgt, dass sie von ihren Freundinnen und ihrem Arzt quasi isoliert wurde und sie damit in eine Situation der erheblichen Abhängigkeit gebracht? Legt Ben sich seine Geschichten zurecht und verfolgt er nur ein eigenes Ziel? Wer lügt und betrügt? Wer war in der Vergangenheit Freund oder Feind? Dieses Rätsel gilt es für den Leser aufzuschlüsseln.