„Menschen wollen in gewohntem Umfeld altern können“

von 1. Juli 2015

Das muss wie aus einem Guss kommen, alle Räder müssen ineinander greifen.“ So begründet die seniorenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann, heute im Landtag von Sachsen-Anhalt den bündnisgrünen Entschließungsantrag „Selbstbestimmung und Teilhabe im Alter“.

Die demographische Entwicklung ist eine Chance, ihre Herausforderungen lenken den Blick auf den Sozialraum und die Zivilgesellschaft. „Neben familiärer und stationärer Pflege müssen wird dabei vor allem die Übernahme der Verantwortung auf der lokalen Ebene verstärken“, betont Lüddemann. Weder der ungebremste Ausbau von stationären (Groß-)Einrichtungen, noch das Abwälzen der Pflege allein auf die Angehörigen könne die Antwort auf die demographische Entwicklung sein.

Bereits seit fünf Jahren arbeite die Landesregierung an einer Landespflegekonzeption zum Pflege-Versicherungsgesetz – einen Schlusspunkt gebe es bis heute nicht, kritisiert Lüddemann. „Das ist eine gute Gelegenheit den bündnisgrünen Ansatz der alternsgerechten Quartiersentwicklung zu berücksichtigen. Die Landesregierung sollte ihn in der Landespflegekonzeption zum Pflege-Versicherungsgesetz zentral verankern.“

Die Beratungsstelle „Prävention im Alter“ (PIA) könne dabei konzeptionell und inhaltlich so ausgebaut werden, dass sie alle Fragen zur alternsgerechten Quartiersentwicklung beantworten kann. Lüddemann: „Außerdem kann ein Förderprogramm für die Kommunen die Quartiersentwicklungen unterstützen. Ich denke hier an finanzielle Hilfen bei den Personalkosten für Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanager von Seiten des Landes. Dringend notwendig ist auch die Senkung der Zahl an Doppel- und Mehrfachzimmern in Seniorenheimen. Es ist unvorstellbar, das Leben im Vierfachzimmer beenden zu müssen.“

Weitere Infos gibt es im Netz in den Antworten auf die Große Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Teilhabe und Selbstbestimmung im Alter“.