„Wenn Mutti früh zur Arbeit geht“

von 4. Juni 2010

(una) So ist der Titel eines Liedes aus vergangenen Tagen, damals als es für Mütter noch selbstverständlich war, dass sie eine Arbeit hatten. In Anlehnung daran wurde beim AWO-Hort „Am Kirchteich“ ein Projekt der etwas anderen Art ins Leben gerufen. Man wollte Frauen an ihrem Arbeitsplatz porträtieren. Ein spannendes Projekt, welches am Ende in einem selbst hergestellten Buch seinen Abschluss finden sollte. 18 Kinder waren an diesem Projekt beteiligt. Acht Frauen an sieben Arbeitsplätzen wurden besucht.

Eine Bankkauffrau der Spardabank berichtete über ihre Arbeit mit den Kunden, die Rückseiten der Geldautomaten oder ein (leider) leerer Tresor waren zu entdecken.
Oder die Lehrlingsmädel der Firma Nittel, dort werden unter andern Innenhüllen aus Kunststoff für Behälter hergestellt. Neben dem Ansehen der interessanten Maschinen durfte auch mal selbst etwas hergestellt werden. Eine Frau kannten die Kinder schon, denn es ist die Vorarbeiterin der Reinigungsfirma „Dorfner“. Als Gebäudereinigerin macht sie auch im Hort der Kinder sauber. Aber nicht nur dort, auch in Alten- und Pflegeheimen arbeitet sie. Mit Sauberkeit hatte auch der nächste Besuch bei einer Textilmeisterin von der Textilreinigung „Sebastian“ zu tun. Als Inhaberin konnte sie den Kindern natürlich alle ganz genau erklären. Die Maschinen sind etwas größer als zu Hause, aber angetan hat es den Kindern „Charlie“, die Dampfpuppe mit der Hemden, Blusen und Jacken wieder in Form kommen. Ganz anders ist es bei einer Krankenschwester aus dem Ambulatorium „Am Tulpenbrunnen“. Dort muss man Verbände anlegen und Spritzen geben können, aber auch mit dem Computer muss man umgehen können. Und man muss auch manchmal am Wochenende arbeiten, wenn andere frei haben. Um Gesundheit ging es auch bei der Apothekerin der „Südpark-Apotheke“. Dort werden manchmal auch Salben angefertigt oder medizinische Grundstoffe im eigenen Labor überprüft. Und um die Kunden richtig zu beraten, muss man lange studieren. Ganz anders der Besuch bei den beiden Polizistinnen aus dem Revierkommissariat in Halle-Neustadt. Dort erfuhren die Kinder, dass die Polizei sich nicht nur um Straftaten oder Streitigkeiten kümmern muss. Auch die Beratung gehört zu ihren Aufgaben. Interessant war der Besuch der Leitstelle oder die Besichtigung der Zelle mit ihren abgerundeten Ecken und Kanten.

Herausgekommen ist nun ein Buch mit 36 einseitig bedruckten Blättern mit Illustrationen der Kinder, entstanden in der Kinderdruckwerkstatt der AWO. Vorgestellt wurde es nun ganz offiziell am Mittwoch beim Sommerfest des Hortes. Allerdings, ganz im Stillen war das Projekt nicht geblieben, Streckenweise hatte die ARD das Projekt begleitet und bereits darüber berichtet.