112 – immer dabei!

112 – immer dabei!
von 8. Februar 2022

112 – europaweit gültig, immer erreichbar

Damit Reisende sich nicht unterschiedliche, aber so lebenswichtige Notrufnummern merken müssten, gilt für ganz Europa die einheitliche Nummer 112, um die nächstgelegene Notrufzentrale zu alarmieren. Und zwar kostenfrei aus allen Netzen. Der Notruf ist seit 2009 jeden Tag im Jahr rund um die Uhr erreichbar. Sollten Anrufer zu Stoßzeiten nur die Warteschleife erreichen, sollten sie nach Auskunft der Experten unbedingt dranbleiben. Wer auflegt und erneut anruft, landet am Ende der Warteliste, so dass der Notruf unnötig Zeit kosten könnte.

Verpflichtend für EU-Staaten

Für alle EU-Mitgliedstaaten ist der Notruf 112 verpflichtend. Allerdings dürfen die Länder laut der Experten die 112 auch ergänzend zum bisherigen nationalen Notruf (z. B. 15, 17 oder 18 in Frankreich oder 118 in Italien) schalten. Wer den Notruf 112 in den USA oder Kanada wählt, wird an den nationalen Notruf 911 weitergeleitet. In Dänemark, Finnland, Malta, den Niederlanden, Portugal, Rumänien und Schweden gilt landesweit die 112 als einzige oder Haupt-Notrufnummer. Aber auch Länder außerhalb der EU wie beispielsweise die Schweiz, Montenegro oder die Türkei nutzen die 112 als Notrufnummer. Und in Südafrika etwa kann über die 112 per Handy ein Notruf abgesetzt werden. Übrigens: Laut Experten gilt für den Notruf die Sprache des Landes, in dem sich der Anrufer befindet. Englisch ist in den meisten Leitstellen allerdings ebenfalls geläufig.

Notruf nur im Notfall

Wer im Notfall die 112 ruft, bekommt in kürzester Zeit Hilfe. Je nach Wohnort bzw. Unglücksstätte dauert die Hilfsfrist, in der ein Einsatzwagen beim Anrufer ist, etwa acht bis zwölf Minuten. Die Experten weisen darauf hin, dass die Einsatzstellen Notrufe von mobilen Telefonen orten können, um Einsatzwagen schnellstmöglich zum Unfallort zu schicken. Daher sollten Anrufer aus dem Mobilfunknetz, die die 112 irrtümlich gewählt haben, nicht einfach auflegen, sondern den Irrtum sofort aufklären, damit der Einsatzwagen nicht umsonst losfährt. Für alle Anrufer hingegen gilt: Wer den Notruf absichtlich missbräuchlich nutzt, muss mit einer Geld- oder sogar Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr rechnen (Paragraf 145, Strafgesetzbuch). Entpuppt sich der Notruf hingegen als Bagatelle, weil der Anrufer den Notfall falsch eingeschätzt hat, muss er keine Strafe fürchten.

W wie wichtig

Sobald ein Notruf bei einer Leitstelle eingeht, gilt es in kürzester Zeit den Rettungseinsatz zu koordinieren. Dabei ist das „Wo“, nämlich die Informationen zum Unfallort, für die Rettungsleitstelle am wichtigsten. Alle weiteren „Ws“ werden dann von dort gegebenenfalls abgefragt: Wer ruft an? Was ist passiert? Wie viele Menschen sind betroffen? Welche Verletzungen oder Schäden gibt es? Anrufer sollten auf Rückfragen der Notfallzentrale warten und keinesfalls auflegen.

Die Experten raten Eltern, auch mit ihren Kindern den Notruf zu üben. Als Merkhilfe für die Nummer gilt: Linker Daumen hoch für die 1, rechter Daumen hoch für die 1 und beide Daumen zusammen für die 2. Darüber hinaus sind vor allem zwei Dinge wichtig: Den Mut aufbringen und Fremde um Hilfe zu bitten und – falls sich der Unfall nicht zu Hause ereignet hat – Umgebung oder Unfallort beschreiben zu können, so dass das Notfallteam seinen Einsatzort schneller findet.

eCall in Fahrzeugen

Nach Auskunft der Experten müssen seit 2018 alle Neuwagen, die in der EU zugelassen werden, über das Notrufsystem „eCall“ verfügen. Dank dieser Technik wird bei einem Unfall manuell oder automatisch die 112 alarmiert. Dabei nutzt das System Mobilfunk und Satellitenortung, um eine Telefonverbindung zur nächstgelegenen Leitstelle herzustellen. Nach Auskunft der ARAG Experten setzt eCall auch einen automatischen Notruf ab, sobald die Airbags des Fahrzeugs ausgelöst werden.

Weitere interessante Informationen findet man auch unter:
https://www.arag.de/service/infos-und-news