15. JugendEngagementPreis – Engagement für Bienen, Kinderrechte und Inklusion

15. JugendEngagementPreis – Engagement für Bienen, Kinderrechte und Inklusion
von 16. Juni 2018

Insgesamt wurden zwölf Jurypreise und ein Publikumspreis an die aktiven Jugendlichen vergeben. Die jungen Projektmacher konnten sich über Preisgelder in Höhe von je 500 Euro sowie einen Sachpreis freuen. Die Preisgelder wurden von Unterstützern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gestiftet. Sie dienen der Anerkennung und Stärkung des jugendlichen Engagements in Sachsen-Anhalt.

Die langjährige Schirmfrau des JugendEngagementPreises, Sozialministerin Petra Grimm-Benne, würdigte die aktiven Jugendlichen persönlich vor Ort: „Mit dem Preis können wir im ganzen Land sichtbar machen, wie tatkräftig junge Menschen die Gesellschaft mitgestalten. In den Gesprächen mit den jungen Engagierten wird deutlich, mit wie viel Herzblut und Freude sie positive Veränderungen angehen.“ Der Preis zeige in diesem Jahr besonders die Vielfalt des Engagements: „Ich begrüße es sehr, dass viele Projekte aus ländlichen Regionen ausgezeichnet wurden, denn hier sind junge engagierte Vorbilder wichtig. Sie setzen sich zum Beispiel für Kinderrechte und Inklusion, für den Erhalt der Bienen ein – unsere Aufgabe ist es, dieses Engagement weiterhin zu unterstützen.“

Der freistil-JugendEngagementPreis wird bereits zum 15. Mal von der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis durchgeführt. Durch den Preis wird die Vielfalt des Engagements junger Menschen in Sachsen-Anhalt gewürdigt. Ziel ist die öffentliche Anerkennung, Unterstützung und Förderung engagierter junger Menschen. Der JugendEngagementPreis wird unterstützt durch das Land Sachsen-Anhalt, die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, die Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt, die Evangelische Akademie Wittenberg, die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, die Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH und die Stadtwerke Halle GmbH sowie viele weitere langjährige Partner*innen.

Preisträger*innen des 14. freistil-Jugendengagementwettbewerbs 2017

Computer- und Internetführerschein | (Halle (Saale))

Im Rahmen meines FSJ-Digital im Mehrgenerationenhaus Pusteblume in Halle Neustadt setze ich digitale Bausteine um. Einer meiner digitalen Bausteine ist das Projekt „Computer und Internetführerschein“. Jeden Mittwoch gebe ich einen zweistündigen, kostenlosen PC-Kurs für wissbegierige Senior*innen, Menschen mit Beeinträchtigung und Migrant*innen. Es gibt einen Anfänger*innen- und einen Fortgeschrittenen-Kurs, die unverbindlich und kostenlos sind. Entweder bringen die Teilnehmer*innen eigene Laptops mit oder benutzen PCs vom Mehrgenerationenhaus. Ich gehe sehr gerne auf die Fragen der Teilnehmer*innen ein, es ist aber auch sehr schön zu sehen, wenn sich alle untereinander weiterhelfen. Mein Ziel ist es, den Kursmitgliedern die Unsicherheit vor dem PC und Internet zu nehmen und Ihnen dabei zu helfen, Neues zu lernen. Seit kurzem biete ich auch einen Handy- und Tablet-Kurs an, der eine große Nachfrage hat.

Eine Stadt für ein Lama. Beteiligungskampagne „Nicht labern, sondern machen!“ | (Halle (Saale))

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit entwickelten wir vom Kinder- und Jugendrat Halle die Kampagne: „Nicht labern, machen!“ und wählten zehn Kinderrechte aus. Basierend auf unserem Motto sollte ein sympathisches Lama-Maskottchen entstehen, das die Kinderrechte darstellt. Um ein Lama-Motiv zu finden, veranstalteten wir einen Ideenwettbewerb, bei dem 70 Arbeiten von kreativen, jungen Hallenser*innen im Alter von 2-30 Jahren eingereicht wurden. Aus den Einsendungen wählte unsere Kindergruppe (6 Kinder im Alter von 9-11 Jahren) ein Motiv aus. Anschließend entstanden verschiedene Postkarten, auf denen das Lama die Kinderrechte darstellt. Zurzeit entsteht noch ein Walking-Act-Kostüm, welches wir nutzen möchten, um den Kinder- und Jugendrat bekannter zu machen.

Film ab – Mut an! | (Halle (Saale))

Wir, junge Menschen im Alter von 14-27 Jahren, setzen unsere eigenen Erfahrungen mit Alltagsrassismus in Kurzfilmen um. Es geht um Erlebnisse mit Rassismus, die wir in der Rolle als Betroffene oder „Bystander“ gemacht haben. Mit unseren Filmen wollen wir junge Leute erreichen und sie zum aktiven Einsatz für die Menschenrechte ermutigen. Filme machen heißt nicht nur, die Kamera in der Hand zu halten, sondern gründlich zu überlegen, wie die einzelnen Szenen aufgebaut werden sollen, welche Musik eingesetzt wird und was der Kern der Geschichte und damit ihre Botschaft ist. Seit August 2017 treffen wir uns regelmäßig und sprechen über die Themen Rassismus und Diskriminierung, lernen das Filmhandwerk und üben es. Bislang haben wir drei eigene Filme produziert. Ab Sommer 2018 wollen wir selbstständig antirassistische Film-Workshops mit Jugendgruppen durchführen.

GOQUEER | (Magdeburg)

GOQUEER ist ein Medienprojekt des Jugendtreffs COME IN aus Magdeburg. Einmal im Monat läuft unsere 30-minütige Sendung GOQUEER ON FOCUS im Stil einer Late-Night-Show. Wir sind ein Jugendteam und setzen unsere eigenen Ideen und Konzepte in diesem Projekt um. Die Sendung läuft im Offenen Kanal Magdeburg und auf dem YouTube Kanal unseres Jugendclubs. Neben der Sendung produzieren wir verschiedene Videobeiträge wie Film- [&] Buchvorstellung, Umfragen und Aufzeichnungen von queeren Veranstaltungen in Magdeburg. Mit den Videos zeigen wir der Gesellschaft ein positives Bild von der LGBT*-
Gemeinschaft und möchten Vorurteile in der Gesellschaft abbauen. In Zukunft wollen wir unsere Reichweite vergrößern, bestehende Formate weiterentwickeln und eine Quiz-Sendung innerhalb der CSD-Woche 2018 organisieren.

ImkerBienen | (Halle (Saale))

Wir sind acht junge Bienenschützer*innen, die sich jede Woche treffen und eigene Bienen halten. Seit September 2015 wird unsere AG von Schüler*innen aus der 8. Klasse geleitet. Unser Wunsch ist es, die Insekten und besonders die Bienen zu schützen und für andere Kinder und Jugendliche ein Vorbild zu sein. Aktuell haben wir für die Umweltministerin und Bundestagsabgeordnete, sowie für Kitas Workshops zum Thema Imkern und Bienenschutz umgesetzt. Unsere Arbeit und unsere Ziele haben wir zu den Sachsen-Anhalt-Tagen und auf dem Marktplatz in Halle durch einen eigenen Stand mit Schauschleudern präsentiert. Außerdem haben wir an der „Wir haben es satt“-Demo mit eigenem Demowagen teilgenommen.

Jeah! Jugendforum | (Dessau-Roßlau)

Wir sind jeah! – das steht für jung, engagiert, aktiv und hier – und kommen aus Dessau-Roßlau. Wir verwalten einen Jugendfonds für Mikroprojekte von jungen Menschen zwischen 7 und 27 Jahren und haben uns darüber hinaus eigene Projekte zum Ziel gesetzt. Unter dem Motto „machen statt meckern“ fördern wir die Umsetzung von Ideen von Kindern und Jugendlichen mit finanziellen Mitteln und unserem Knowhow. Wir möchten unsere Stadt lebens- beziehungsweise liebenswerter gestalten. Einige Projekte, die wir bereits realisieren konnten, sind der Polittalk „Politbratwurst“, bei dem gegrillt wurde und jeder seinen Senf dazu geben konnte, der Bau eines mobilen Skating-Rails und der Kampagne „Deine Idee für Dessau-Roßlau!“.

Rock around Barock | (Coswig/Anhalt)

Rock around Barock ist eine Veranstaltungsreihe von der jungen Gemeinde der St. Nikolaikirche Coswig/Anhalt, bei der Bands auftreten und junge Menschen an einem Poetryslam teilnehmen können. Wir unterstützen Menschen mit Migrationshintergrund dabei, Deutsch zu lernen. Währenddessen entstand die Idee, gemeinsam eine Veranstaltung zu organisieren, bei der unterschiedliche Generationen und Kulturen aufeinandertreffen, damit ein gutes Zusammenleben zwischen Einheimischen und Zugewanderten entstehen kann. Während der Veranstaltung haben die Besucher*innen viel Spaß und sammeln interkulturelle Erfahrungen. Hauptverantwortlich für die Organisation der Öffentlichkeitsarbeit, Location, Bühnentechnik, musikalisches Programm und Moderation sind wir. Aber wir bekommen auch Unterstützung durch viele Menschen mit Migrationshintergrund und der Stadt Coswig. Wir möchten das Projekt in Zukunft noch erweitern und das Konzept weiterentwickeln. Dazu nutzen wir unsere Erfahrungen der vergangenen Veranstaltungen.

Skate [&] Roll | (Burg)

Begonnen hat alles mit unserem Kampf für einen neuen Skatepark! Mit der Unterstützung eines Skateshops haben wir seit Juni 2016 drei öffentliche Skatecontests auf die Beine gestellt. Die Anmeldung war kostenlos und Skater aus ganz Deutschland waren involviert. So konnten wir vielen Menschen erstmal ein Grundverständnis der Subkultur Skateboarding nahebringen. Wir haben von dem Lokalunternehmen Schnoor fünf mobile Skateelemente gespendet bekommen. Sie waren eine perfekte Ergänzung bei diversen Skatecontests, unter anderem auch schon in Brandenburg, beim Broken Bords Contest 2017. Zurzeit arbeiten wir
mit der Landesgartenschau zusammen. Im Zuge dessen haben wir einen komplett neuen Skatepark finanziert bekommen. Jetzt wollen wir aus unserem Projekt einen Verein gründen und mit unseren mobilen Skateelementen auch Workshops an Schulen veranstalten und auf Nachwuchs-Skater*innen hoffen.

Spendenaktion Kinderhospiz | (Hohenmölsen)

Da der Mitteldeutsche Kinderhospiz e.V. Hilfe und Unterstützung benötigt, haben wir Schüler*innen von der Sekundarschule „Drei Türme“ Hohenmölsen eine Spendenaktion gestartet. Dafür haben wir Wohlfühlsäckchen hergestellt, die zum Tag der offenen Tür gegen eine Spende verteilt wurden. Außerdem floss aus dem Verkauf selbsthergestellter Taschen und Töpferwaren ein Teil der Einnahmen mit in den Spendentopf. Wir machten mit einer Sammelbox und Informationsmaterial zum Stadtfest auf unser Projekt aufmerksam und sammelten so weitere Spenden. Mit den gesammelten Spenden ermöglichen wir eine räumliche Vergrößerung des Hospizes, schaffen öffentliches Bewusstsein für das Kinderhospiz und zeigen Solidarität. Wir finden es traurig, dass solch wichtige Einrichtungen auf Spendenfinanzierung basieren und daher ist es uns ein großes Anliegen, das Kinderhospiz zu unterstützen.

Stage! Die Showbühne | (Wittenberg)

Durch einen leerstehenden Raum des Jugendclubs Techna entstand die Idee zur Showbühne. Seit 2016 können Kinder und Jugendliche dort an einer kreativen Freizeitgestaltung teilnehmen. Zweimal pro Woche findet ein Musik- und Instrumentenworkshop statt und einmal pro Woche können interessierte Kinder und Jugendliche an einem Theater- und Improvisationsworkshop teilnehmen. Diese Angebote sind für alle Teilnehmer*innen kostenfrei, denn unabhängig von der finanziellen Situation schaffte die Showbühne einen bedingungslosen und offenen Zugang zu Kunst, Kultur und Musik. Ziel ist es, dass die Teilnehmer*innen entdecken, welche Talente in ihnen stecken, und sie zu motivieren, Neues auszuprobieren. Mit Leihinstrumenten, viel Improvisation und einem enormen Zuspruch der Kinder und Jugendlichen entwickelte sich die Bühne kontinuierlich weiter. Moderne Technik und Beleuchtung sowie Instrumente konnten angeschafft werden, welche von den Kindern und Jugendlichen selbstständig bedient werden.

Volleyball für alle! |(Magdeburg)

Seit Dezember 2017 treffen wir uns zu zwölft einmal die Woche zum Volleyball-Spielen. Die Gruppe ist offen für alle (jungen) Menschen, dabei spielt es keine Rolle, ob sie schon immer in Magdeburg oder erst seit Kurzem hier leben. Für Leute, die nicht so viel Geld haben oder nicht wissen, wo sie sich informieren sollen, ist es schwer eine Gruppe zu finden oder in einem Verein mitzuspielen. Für sie soll diese Gruppe sein. In unserer Gruppe sind vor allem Flüchtlinge, es ist aber jede/jeder willkommen und wir freuen uns immer über neue Leute. Wir wollen andere Menschen kennenlernen, gemeinsam Spaß haben, uns bewegen und entspannen. Es ist auch gut, um die deutsche Sprache zu verbessern. Im Sommer wollen wir auch ein kleines Turnier organisieren.

Wir tanzen aus der Reihe | (Zahna-Elster) – Publikumspreis

Wir im Jugendclub „Zuflucht“ in Elster hatten die Idee, ein Musical einzustudieren. Wir suchten uns „Der Traumzauberbaum“ von Reinhard Lakomy aus und wollen diese Herausforderung gemeinsam meistern. Unser Ziel ist es, jeden in unser Weihnachtsmusical mit einzubeziehen. Im Januar 2018 begann unser Projekt. Nachdem wir die Rollen verteilt
hatten, begannen wir gemeinsam die Texte zu lernen und fingen an, Kostüme und Bühnenbild zu entwerfen und herzustellen. Alle zwei Wochen treffen wir uns nun für vier Stunden zum Proben. Mit unserem Musical wollen wir anderen eine Freude bereiten und haben selber viel Spaß an der Produktion. Wir sind bereits gespannt auf die Aufführung in der Adventszeit 2018.

Wohnzimmerkonzerte Magdeburg | (Magdeburg)

Wir sind ein freies Kultur-Kollektiv junger Menschen, die kleine Konzerte in Wohnzimmern, WGs und an besonderen Orten veranstalten. Für Gäste sind unsere Veranstaltungen frei zugänglich. Der*die Künstler*in spielt für die Hutkasse. Wir wollen guten, aufstrebenden Künstler*innen eine Bühne bieten, gleichzeitig aber keine abgespeckte Akustikshow daraus machen, sondern ihr volles technisches Bandpotenzial zeigen. Den Gästen möchten wir qualitativ hochwertige Livemusik anbieten, professionell veranstaltet im intimen, exklusiven Rahmen, trotzdem frei zugänglich, so dass vor allem junge Menschen, die nicht viel Geld zur Verfügung haben, über die Hutkasse ihren Beitrag zur Magdeburger Kultur leisten können

     
PP