1,8 Millionen Euro für hallesche Forscher

von 10. Juli 2011

"Mechanismen der Elitebildung im deutschen Bildungssystem" untersucht künftig die Forschergruppe (FOR 1612), nachdem die positive Entscheidung des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in der Juli-Sitzung gefallen ist. Sechs Projektvorhaben, die an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), dem Institut für Hochschulforschung in Wittenberg und der Universität Freiburg angesiedelt sind, beginnen somit ab Oktober 2011 (zunächst für drei Jahre) mit ihrer Arbeit. Sprecher der Forschergruppe ist Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger.

"Die Forschergruppe untersucht die Prozesse der Konstruktion und Herstellung von Exzellenz in zentralen Bildungsinstitutionen und Bildungsorten in Deutschland von der Vorschule bis zur Hochschule", sagt Professor Heinz-Hermann Krüger. "Weiterhin wird deren Bedeutung für die Bildungsadressaten und die Professionellen unter die Lupe genommen."

In sechs Projektvorhaben sollen unter der Perspektive von Mechanismen der Elitebildung folgende Aspekte im Blick stehen: die bildungspolitischen Diskurse um Exzellenz, das Zusammenspiel von Familie und Institutionen in Elementarbildung und Grundschule, das exklusive gymnasiale Schulsegment, Hochschulen mit einem Eliteanspruch sowie soziale Abgrenzungen in Peerwelten auch unter Berücksichtigung kontrastiver Vergleichsfälle.

"Es sind neue Erkenntnisse zu Mechanismen der Elitebildung zu erwarten, die sich auf der Grundlage systematischer und breit angelegter empirischer Forschungen erschließen", erklärt Krüger. Das Themenfeld "Elite und Bildung", das die bildungspolitischen Diskurse in Deutschland in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt hat, wurde in der deutschen erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Forschung bislang kaum untersucht.

Vier Projekte sind in der Philosophischen Fakultät III bzw. im Zentrum für Schul- und Bildungsforschung (ZSB) der MLU angesiedelt (Projektleiter: Prof. Dr. Georg Breidenstein, Prof. Dr. Werner Helsper, Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger und Prof. Dr. Johanna Mierendorff/Prof. Dr. Ursula Rabe-Kleberg), ein Projekt wird am Institut für Hochschulforschung in Wittenberg (Projektleiter: PD Dr. Manfred Stock/Prof. Dr. Reinhard Kreckel) ungesetzt und ein Projekt soll an der Universität Freiburg (Projektleiter: Prof. Dr. Ulrich Bröckling) realisiert werden.

Das finanzielle Volumen wird alleine für die Rahmenfinanzierung und die vier Projekte an der MLU für die ersten drei Förderjahre etwa 1,8 Millionen Euro betragen.