20 Jahre Behindertenpolitik in Sachsen-Anhalt

von 20. September 2010

Im Berufsförderungswerk in Halle (Saale) wurde am Montagvormittag das fünfte Behindertenpolitische Forum eröffnet. Die Veranstaltung ist eingebunden in die Feierlichkeiten zum 20jährigen Bestehen des BfW in der Bugenhagenstraße.

„20 Jahre staatliche Wiedervereinigung und Wiedergründung des Landes Sachsen-Anhalt haben Menschen mit Behinderungen spürbare Fortschritte gebracht“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer in seinem Grußwort. „Die Vielfalt der Teilhabechancen und die Bedingungen für ein menschenwürdiges Leben haben sich deutlich verbessert. Dazu trugen viele engagierte Akteure im Land, in den Landkreisen und in den Kommunen bei.“

Der Regierungschef betonte, dass Sachsen-Anhalt mit dem Gesetz für Chancengleichheit und gegen Diskriminierung behinderter Menschen im Jahr 2001 das erste neue Bundesland gewesen sei, das die Verhinderung und Beseitigung der Benachteiligung von Menschen mit Handicap gesetzlich verankert habe. In verschiedenen Leistungsgesetzen sei der Vorrang ambulanter vor stationärer Hilfe verankert. Damit hätten Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, ihre individuelle Lebens- und Wohnsituation selbst zu bestimmen. Das Verbleiben im sozialen Umfeld sei wichtig für das gleichberechtigte Zusammenleben von Behinderten und Nichtbehinderten.

Eine zentrale Frage für Menschen mit Behinderungen sei auch, so Böhmer, die Integration auf dem Arbeitsmarkt. Um die Arbeitsmarktchancen für Betroffene zu verbessern, habe die Landesregierung spezielle Förderprogramme entwickelt. Ziel sei, mehr Arbeitsplätze außerhalb geschützter Werkstätten zu schaffen. Das Land stelle daher mehrere Millionen Euro für schwerbehinderte Menschen bereit. Eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation bei Menschen mit Behinderung sei erkennbar. Im Jahresdurchschnitt 2004 habe es landesweit 7.040 schwerbehinderte arbeitslose Menschen gegeben. Im Jahr 2009 sei dagegen die durchschnittliche Zahl schwerbehinderter arbeitsloser Menschen im Land auf 5.085 gesunken.

Im Rahmen der Veranstaltung wird am Nachmittag der Preis „Pro Engagement – Auszeichnung für Unternehmen mit besonderem Engagement für Menschen mit Behinderungen“ vergeben.