230 jugendliche Fachkräfte mit Migrationsgeschichte sind in Ausbildung

von 14. Dezember 2020

„Wenn wir die Zahlen der Einzelberatung anschauen, dann macht uns das nachdenklich“, sagt Mamad Mohamad, Geschäftsführer von LAMSA. „Ohne Begleitung und intensive Beratung durch qualifiziertes Fachpersonal scheint es nicht selbstverständlich, dass junge Menschen mit Migrationsgeschichte einen Zugang zur Ausbildung erhalten, obwohl wir Fachkräftemangel haben“, so Mohamad weiter.

Erklärtes Anliegen des Projektes, gefördert im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund, Handlungsschwerpunkt Integration statt Ausgrenzung (IsA) durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds, war es, migrantischen Jugendlichen bessere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt einzuräumen und ihnen zu einem Ausbildungsplatz zu verhelfen. „Denn selbstbestimmte, gut ausgebildete junge Erwachsene tragen eigenwirksam zur Integration bei und sorgen für mehr Diversität in der Unternehmenslandschaft in Sachsen-Anhalt“, so Jana Geissler-Möbius, Zweigstellenverbundleitung DAA-GmbH.

Das Projekt bot jungen Menschen Berufsorientierung, erste Erfahrungen in Praktika und eine individuelle Begleitung auf dem Weg ins Berufsleben. In Zusammenarbeit mit Arbeitsverwaltungen, regionalen Unternehmen, Integrationskoordinator*innen und vielen weiteren Partner*innen gelang es MiiDU, Projekt-Teilnehmer*innen in nachhaltige und wirtschaftsrelevante Berufe zu vermitteln.

Geissler-Möbius resümiert: „Mit dem Ende der Förderlaufzeit von MiiDU verlieren Unternehmen ein wichtiges Partnerprojekt auf ihrer Suche nach geeigneten Auszubildenden und junge Menschen Ansprechpartner*innen, die um migrantische Potentiale und Probleme wissen und deshalb passgenaue Lösungen finden.“

„An dieser Stelle fordern wir von den Unternehmen mehr Mut, sich auch gegen vorhandene Unsicherheit oder Abwehrhaltung der eigenen Belegschaft für mehr Diversität einzusetzen, denn Herkunft darf kein Ausgrenzungskriterium sein“, stellt Mohamad klar.