40 Finanzinstitutionen hinterlegen offizielles Interesse an Kryptowährungen

von 31. März 2020

Neues Gesetz öffnet Tür für Kryptowährungen

Mehr als 40 verschiedene Banken haben bei der BaFin ihr Interesse daran hinterlegt, in Zukunft Verwahrgeschäfte mit Kryptowährungen betreiben zu dürfen. Der Vorstoß basiert auf der neuen Gesetzeslage, die 2020 in Kraft trat. Dank des veränderten Geldwäschegesetzes dürfen Banken nun nicht mehr nur Aktien sowie Anleihen anbieten und verwahren, denn vielmehr ist jetzt auch das Angebot von Kryptowährungen mit einem einzigen Klick möglich. Das gilt vor allem für die großen Währungen, an denen ein relevantes Interesse besteht, also Bitcoin, Ethereum und Ripple. Die drei genannten Währungen kommen aktuell auf die größte Marktkapitalisierung und liegen dabei weit vor der Konkurrenz. Bitcoin besitzt zum Beispiel einen Marktanteil von 63,5 Prozent. Auch wenn die Interessensbekundungen der Finanzinstitute noch keine offiziellen Bewerbungen sind, sollten letztere bald folgen.

Es dauerte nicht allzu lange, bis sich die erste Bank in Deutschland um das Angebot von Krypto-Services bewarb. Im Technologiezentrum Berlin gründete die bundesweit bislang eher weniger bekannte Solarisbankim Dezember eine Tochtergesellschaft namens Solaris Digital Assets. Sollte die Bewerbung bei der BaFin erfolgreich ausfallen, darf die Bank auch Kryptowährungen für seine Kunden aufbewahren. Das Interesse am Handel mit Kryptowährungen ist aus vielerlei Gründen äußerst hoch. Dochwas sind Kryptowährungen und was genau zeichnet sie aus? Grundsätzlich handelt es sich dabei um dezentrale sowie digitale Zahlungsmittel, die sich durch eine höhere Anonymität auszeichnen und somit besonders sicher sind. Im Handel wird daher ebenfalls gerne auf steigende und fallende Kurse von Bitcoin und Co. spekuliert. Dank der hohen Volatilität kann sich das Trading mitsamt Hebelwirkung außerdem besonders lohnen.

Geschwindigkeitsvorteil im internationalen Zahlungsverkehr

Der große Vorteil für alle Kunden ist, dass sich der Handel mit Kryptowährungen von einer relativ geringen Bekanntheit sprunghaft zur Massenwirksamkeit entwickelt. Wo es vorher noch schwierig war, Bitcoins zu kaufen und zu verwahren, da hierbei meistein Umweg über Exchanges und Wallets vonnöten war, finden sämtliche Vorgänge jetzt innerhalb eines Finanzinstituts statt, das angesichts seiner langen Historie ohnehin recht große Seriosität genießt. Der gleichen Meinung ist auch die Berliner Solarisbank, die sich von dem Schritt viele neue Kunden erhofft, welche bisher von einem Investment in Kryptowährungen abgesehen hatten. Unternehmen in und um Halle dürfen sich neben Privatkunden ebenfalls auf positive Auswirkungen freuen.

Das liegt vor allem an Zahlungen, die internationale Grenzen überschreiten – sei es in die Vereinigten Staaten, nach Großbritannien oder China. Die immer schneller fortschreitende Globalisierung trifft auch hierzulande viele Firmen, die sich große Sorgen machen, ob sie angesichts steigender Kosten noch mithalten können. Da die Gebühren grundsätzlich recht gering sind, richtet sich der Fokus vollends auf die Geschwindigkeit. Hier waren Banküberweisungen im internationalen Bankverkehr lange Zeit das Kryptonit der Unternehmen. Viel zu lange musste auf Einnahmen oder Lieferungen gewartet werden, weil Zahlungen zu viel Zeit in Anspruch nahmen. Durch die veränderte Gesetzeslage und sekundenschneller Krypto-Zahlungen könnte sich genau das nun aber ein für allemal ändern. Die Banken zeigen jedenfalls großes Interesse und mit der Solarisbank könnten bald sogar zum ersten Mal offiziell Kryptowährungen zum Kauf und zur Verwahrung angeboten werden.