Am Mittwoch, dem 2. Mai 2012, ab 15.00 Uhr, lädt der Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) zusammen mit den Kindertageseinrichtungen, dem Hort, dem Krokoseum und dem Familienkompetenzzentrum alle Familien, Kinder und Eltern zur feierlichen Begrüßung der Dattelpalme ein. Bereits im fünften Jahr wird der Auszug des biblischen Gewächses aus seinem Winterquartier mit einem kleinen Mitmach-Fest im Pflanzgarten gefeiert. Höhepunkt ist in diesem Jahr das Angießen der begehbaren Kräuterspindel, die mit einem Durchmesser von acht Metern und einer Weglänge von knapp 50 Metern zu den größten in Halle und Umgebung zählt. Über 60 verschiedene Kräuterarten, nach klimatischen und Bodenansprüchen gepflanzt, werden den Kindern des Pflanzgartens jetzt vielfältige neue Erfahrungen ermöglichen. Viele dieser Kräuter fanden sich bereits in den mittelalterlichen Klostergärten und im Arzneimittelgarten zu Zeiten August Hermann Franckes, darunter heute weniger bekannte wie buntlaubiger Beifuß, Apfelminze, weißbunter Zitronenthymian, rosa Ysop oder Muskateller-Salbei. Die Kräuterspindel erweitert das umweltpädagogische Angebot des Pflanzgartens für Kinder aus allen sozialen Schichten und wird den Gesundheitsangeboten etwa für Adipositas-Kinder genauso zur Verfügung stehen wie dem kulturellen Kinderfreitisch des Krokoseums, den Lehrern und Erziehern der Bildungseinrichtungen auf dem Gelände der historischen Schulstadt sowie den Lehramtsstudierenden im Rahmen ihrer Ausbildung. Ermöglicht wurde die Einrichtung der Spindel durch die großzügige Unterstützung des Rotary Club Georg Friedrich Händel und des Lions Club Halle an der Saale, die jeweils die Hälfte der Kosten von 2.500 Euro spendeten. Der erste Schulgarten DeutschlandsDas Projekt „Umweltbildung im Lehrgarten der Franckeschen Stiftungen zu Halle (Saale)“ wird seit 2008 vom Land Sachsen-Anhalt, der Europäische Union und dem Freundeskreis der Franckeschen Stiftungen gefördert mit dem Ziel, Vorschulkindern und Schulkindern mittels ökologischer Gartenarbeit und vielfältiger umweltpädagogischer Angebote Natur nahezubringen und knüpft an die über 300jährige Geschichte des Schulgartens in den Franckeschen Stiftungen an. 1698 legte August Hermann Francke Gärten für die Stiftungsschüler an und schuf damit den ersten Schul(arbeits)garten Deutschlands. Im Rahmen des Realienunterrichts lernten die Schüler in den Stiftungsgärten die dort wachsenden Pflanzen (Obst, Gemüse, Kräuter, Maulbeeren) kennen, untersuchten und kultivierten sie. An diese Tradition anknüpfend steht der terrassenförmig angelegte Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen seit 2007 den Kindern der Kindertagesstätten und Schulen sowie den Lehramtsstudierenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als Lehrgarten mit verschiedenen Themenbeeten (Apothekergarten, Bibelgarten) zur Verfügung.