AHA fordert naturnahe Entwicklung von Reide und Kabelske

von 6. Oktober 2010

In den vergangenen Tagen waren Feuerwehr und Technisches Hilfswerk in der Einheitsgemeinde Kabelsketal am Stadtrand von Halle (Saale) im Einsatz. Dort waren die kleinen Flüsse Reide und Kabelske über die Ufer getreten, hatten Dörfer und Gartenanlagen überschwemmt. Inzwischen ist das Wasser auf dem Rückzug.

Doch wie geht es in Zukunft weiter? Mit Sorge betrachte man die mit der Entstehung des Gewerbegebietes Braschwitz/Peißen vorgenommenen Umverlegungen Reide, so der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (AHA). Zudem würden zunehmend Überflutungsräume verbaut, wie in der Nähe von Sagisdorf. Dadurch fehle der Reide „insbesondere im Ober- und Mittellauf ökologischer und hydrologischer Entwicklungsraum, welcher zum Einem als Rückzugs- und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten fungieren kann und zum Anderen umfassenden Überflutungsraum zulässt“, so AHA-Sprecher Andreas Liste.

Zu Plänen, das Flussbett auszubaggern, sagte Liste, der Fluss bedürfe keiner Ausräumung. Stattdessen solle es Rückbauten an den Ufern geben. „Wie von Kleingartenvereinen dieser Tage gefordert, Deiche weiter auszubauen und zu erhöhen, sind ökologisch und ökonomisch vollkommen inakzeptabel.“ Laut Liste sollten sich die von Überschwemmungen betroffenen Kleingartenvereine bewusst sein, dass sich ihre Kleingartenanlagen in einem Hochwassereinzugsgebiet befinden. Liste schlägt vor, stattdessen über Verlegungen an Alternativstandorte nachzudenken.