Aktionstag gegen Armut in Halle

von 12. Oktober 2009

Armut nimmt allerorts, in erschreckender Weise, zu. Oft wurde darüber diskutiert, jetzt liegen die Fakten auf dem Tisch: viele Kinder in Halle (Saale) sind arm. Einem städtischen Bericht zufolge leben 40 Prozent aller Kinder von Sozialgeld. „Aus unserer Arbeit heraus können wir das nur bestätigen. Armut ist dabei nicht nur rein materiell zu sehen, sondern steht auch im Zusammenhang mit Bildungs- und Gesundheitsarmut.“, so Sven Weise, Leiter des Arbeitskreises Armut in der Stadt Halle.

Gemeinsam mit städtischen Behörden und freien Trägern der Stadt organisiert der Arbeitskreis Armut einen Aktionstag im Rahmen des Internationalen Tages der Armut am 16. Oktober 2009 von 12 bis 17 Uhr auf dem halleschen Marktplatz unter dem Motto „Arm – Mut für alle“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, zu diskutieren und die Angebote rund um Schuldnerberatung, Sozialhilfe und Sozialrechtsberatung, Arbeitslosen- und Armutsprojekten, Migrationssozialarbeit, Wohnungslosigkeit, Sozialen Brennpunkten sowie der Gemeinwesenarbeit in der Stadt Halle kennenzulernen.

„Eine Diskussion über die Höhe des Existenzminimums und der Regelsätze ist dringend geboten. Sorgen bereitet den Mitgliedern in Arbeitskreis, dass immer mehr Erwerbstätige kein Einkommen erhalten, das den notwendigen Lebensunterhalt deckt. Der Sektor niedrigster Löhne weitet sich aus und damit die Armut trotz Erwerbsarbeit. Betroffen sind am Ende der Kette Kinder und Jugendliche. Dem Arbeitskreis Armut ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich an der gesellschaftlichen Diskussion wirkungsvoll beteiligen können. Schließlich geht es um deren konkrete Lebenssituation und Zukunft“, sagt Sven Weise. Dabei ist die Betrachtung der Kinderarmut mit Materieller Armut, Bildungs- und kultureller Armut, Mangel an Wohnraum, Gesundheitsdefizite, soziale Ausgrenzung schwierig, sind doch die Übergänge fließend und oft eine klare Trennung nicht möglich.

Der Arbeitskreis Armut fordert deswegen zum Internationalen der Armut die materielle Grundsicherung speziell für Familien mit Kindern zu verbessern, damit Armut wirkungsvoll bekämpft wird.