Als die Kirche lichterloh brannte

von 15. November 2009

Die Geschichte reicht bis ins Jahr 1241 zurück. Doch am Morgen des 16. November 1984 zerstörte ein Feuer jahrhundertealte Kirchengeschichte. Die Laurentiuskirche unweit des Botanischen Gartens brannte – nach einer Brandstiftung – bis auf die Grundmauern nieder. Doch die Gemeinde hielt zusammen, Einzelteile des Taufsteins konnten geborgen werden. Und nach Ende der polizeilichen Absperrung fand am 12. Dezember 1984 der erste Arbeitseinsatz statt. Aus verbrannten Balken wurde ein Kreuz gezimmert. Es hängt noch immer im Kirchenneubau. Denn der wurde alsbald in Angriff genommen. Schon am 19. September 1985 konnte am Turmdachstuhl Richtfest gefeiert werden. Ab erst 1991 war die gesamte Kirche baulich wieder instand gesetzt. Die Orgel wurde 1997 fertig. Und Ostern 2002 wurden die neuen Glocken geweiht.

Am Sonntagvormittag wurde in einem Festgottesdienst an die Ereignisse vor 25 Jahren erinnert. Regionalbischof Propst Martin Herche ging in seiner Predigt auf ein angesengtes Plakat ein, das in der ausgebrannten Kirche gefunden wurde und heute eingerahmt in der neuen Kirche hängt. Es enthält die Jahreslosung für 1984 aus dem 2. Timotheusbrief Kapitel 1, Vers 7. “Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.” Herche dankte zudem für die “signalisierte Solidarität” der Heilig-Kreuz-Gemeinde. Die Katholiken stellten den Protestanten ihre Kirche zur Verfügung. “Das zeigt: auch in den schlimmsten Situationen ist Gott nicht fern.”