Andersen-Grundschule bekam Schulseelsorgezentrum

von 5. Oktober 2011

Die „Hans-Christian-Andersen“-Grundschule in Halle (Saale) hat seit Mittwoch ein neues Angebot. Pünktlich zur Frühstückspause wurde hier ein Raum der Stille und der Hoffnung eingerichtet. In dem frisch renovierten Schulseelsorgezentrum, dem ersten in Halle überhaupt, kümmert sich die Religionspädagogin Ulrike Taggeselle um von Nöten und Sorgen geplagte Schüler. Ob schulische oder familiäre Probleme, der Streit mit Mitschülern, ja selbst der Liebeskummer sind Themen, welche auch die jüngsten Kinder beschäftigen. Und wenn der Schmerz über den Tod eines geliebten Tieres oder gar Familienangehöriger schier unerträglich wird, spendet Taggeselle Trost und Beistand für die kleinen Seelen und zündet gemeinsam mit den Betroffenen ein Licht an.

Die Religionspädagogin hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder. Bisher musste ein Unterrichtsraum Ersatz leisten, was nicht selten Störungen nach sich zog. Daher sind die jetzt verbesserten Rahmenbedingungen eine große Unterstützung in der Arbeit von Ulrike Taggeselle. „Es ist schön, dass es den Raum gibt und man die Möglichkeit hat ungestört miteinander zu sprechen. Ich weiß, wie wichtig es für mich war mit anderen zu sprechen, wenn ich nicht mehr weiter wusste,“ blickt sie während ihrer kleinen Ansprache resümierend auf eigene Erfahrungen zurück. Die Unterstützung beim Umbau des ehemaligen Vorbereitungsraumes zeigt deutlich, dass auch andere, allen voran die Schulleiterin Frau Kutzner, diese Auffassung teilen. Durch das Engagement vieler Akteure vor Ort und der finanziellen Beihilfe des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalkreis, konnte binnen eines Jahres die Idee der jungen Pädagogin in die Tat umgesetzt werden.

Als dann zwei Freiwillige feierlich das Band zerschnitten, merkte man am regen Gedränge, dass die vielen Neugierigen aus der Schule sowie die Gäste es kaum erwarten konnten, den neuen Raum gemeinschaftlich zu besichtigen. Noch während der Feier und mitten in angeregten Gesprächen, ertönte der Ruf der Klingel. Die anwesenden Kolleginnen von Taggeselle und die Kinder begaben sich wieder auf den Weg in die Klassenräume. Dies geschah allerdings in dem Wissen, dass es jetzt einen Anlaufpunkt im Haus gibt, in dem sowohl die „kleinen“ als auch die „großen“ Seelen Rat, Trost und Hilfe finden.