Aufgewacht nach 500 Jahren

von 7. Juli 2009

Viele kamen bewusst, andere blieben neugierig stehen. Die Kinder vom Zirkus Klatschmohn präsentierten am Sonntagnachmittag am Riveufer in Halle (Saale) ihr buntes Programm aus Jonglage, Stelzenlauf, Feuerkunst und Tigershow. OK, die Tiger waren nicht echt. Aber das Publikum hatte trotzdem seinen Spaß.

Im Mittelpunkt stand aber die Königsfamilie von Schloss Kannawurf, die nach 500 Jahren Schlaf erwacht – hinein in eine völlig neue Welt mit einem Schloss, das nur noch Ruine ist. Mit Handys, für die sich vor allem Tochter Adelheid interessierte. Und mit Autos, die “auch nicht besser riechen als Pferdefuhrwerke.” Der cholerische König Friedbert bedauerte den Verlust seines königlichen Hausschweins Waldi. Und Gemahlin Hildekraut vermisste ihre Diener.

Erarbeitet haben die Kinder ihr Programm innerhalb weniger Tage mit Zirkuspädagogen. Für die Initiatoren stehen sowohl das soziale Lernen, als auch die Bewegungserziehung der Kinder im Mittelpunkt. Initiiert wurde die Tournee vom Zentrum für Zirkus und bewegtes Lernen Halle e. V. Das ZZB Halle ist die Institution in Sachsen-Anhalt, welche sich mit der pädagogischen Vermittlung von Zirkuskünsten beschäftigt. Im ZZB Halle trainieren wöchentlich und ganzjährig über sechzig Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Halbjährlich entstehen professionelle Programme, welche auf der Kleinkunstbühne des ZZB Halle, dem CircusVarieté, neben anderen anspruchsvollen Stücken dargeboten werden.