Auszeichnung für hallesche Mediziner

von 10. Juli 2009

Die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) geht in diesem Jahr nach Halle. Der Martin-Waßmund-Preis wurde gerade auf dem 59. Jahreskongress der Gesellschaft in Wien an Dr. Dr. Alexander Eckert (41) vergeben, welcher als Oberarzt an der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie (Direktor Professor Dr. Dr. Johannes Schubert) tätig ist. Geehrt wurde er für seine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet eines der bösartigsten Tumore beim Menschen, dem Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde diese Ehrung erstmals an einen Wissenschaftler aus den neuen Bundesländern verliehen.

Diese Tumorart gehört zu den zehn häufigsten bösartigen Malignomen des Menschen. Trotz Fortschritten in der Diagnostik und Therapie scheint die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit in den vergangenen Jahrzehnten zu stagnieren. In zahlreichen Analysen konnte ein Zusammenhang zwischen der Entstehung eines Mundhöhlenkarzinoms und dem ausgeprägten Genuss von Alkohol und Tabak nachgewiesen werden. Ebenso hat eine schlechte Mundhygiene einen negativen Einfluss.

Alexander Eckert konnte in seiner Studie „Therapiestratifizierung des Mundhöhlenkarzinoms – Hypothese anhand endogener Hypoxiemarker“ nachweisen, dass es erhebliche Unterschiede im Verhalten des Mundhöhlenkarzinoms gibt. Ursächlich mit dem Tumorverhalten ist die Ausprägung von Hypoxie-assoziierten Genen verbunden, welche wiederum einen Einfluss auf die Prognose der Patienten besitzen. Dadurch könnte es möglich werden, die Behandlung der Patienten zu individualisieren und an das Aggressivität des Tumors anzupassen. Bisher wurden einheitliche, meist radikale Behandlungsmethoden wie Tumorentfernung, Chemotherapie und Bestrahlung angewendet. Das Aggressivitätsverhalten kann durch eine Gewebeprobe zu Beginn der Therapie festgestellt werden. Durch die Individualisierung der Behandlung könnte für viele Patienten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität eintreten.