Beratungsstelle gegen Alltagsrassismus und Diskriminierung eröffnet

von 8. März 2017

Migrantinnen und Migranten sowie weitere Personen, die von Diskriminierung betroffen sind, können künftig in den beiden Beratungsbüros in Magdeburg und Halle (Saale) Unterstützung suchen. Zudem steht ein mobiles Beratungsangebot in ganz Sachsen-Anhalt zur Verfügung. Es ist derzeit die einzige Antidiskriminierungs-Beratungsstelle landesweit.

„Unsere Mitglieder berichten immer häufiger von Diskriminierungserfahrungen, beispielweise auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt“, erklärt LAMSA-Geschäftsführer Mamad Mohamad. „Das Beratungsangebot ist eine Ergänzung zu den bereits etablierten Opferberatungsstellen rechter Gewalt“. Letztere sind nur zuständig, wenn die Übergriffe strafbar sind. ENTKNOTEN bietet Betroffenen von Alltagsrassismus und rassistischer Diskriminierung auch dann Unterstützung, wenn die Schwelle der Strafbarkeit nicht überschritten wurde. „Damit wird eine wichtige Beratungslücke in Sachsen-Anhalt geschlossen“, betont Mamad Mohamad.

Das Projektteam begleitet Betroffene und bietet eine persönliche, vertrauliche und kostenlose Beratung, auf Wunsch auch anonym. Gemeinsam mit den Ratsuchenden werden Lösungswege erarbeitet und umgesetzt. Beispiele hierfür können Vermittlungsgespräche, Beschwerdebriefe, Einbeziehung von Dritten bis hin zur Begleitung bei einer Klage sein.

Außerdem wird ENTKNOTEN Diskriminierung in Sachsen-Anhalt dokumentieren und an die Öffentlichkeit tragen, um mehr Bewusstsein für Alltagsrassismus zu schaffen. Weitere Informationen können der Projekt-Website www.alltagsrassismus-entknoten.de entnommen werden.

Das Projekt ist zunächst bis 2019 befristet und wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie durch das Land Sachsen-Anhalt.