“Beten und tun, was uns aufgetragen ist”

von 18. März 2011

Superintendent Hans-Jürgen Kant vom Evangelischen Kirchenkreis in Halle (Saale) ruft die Kirchengemeinden und die Hallenser zum Gebet und zu Spenden für die Menschen in Japan auf.

Die Situation in diesem Land sei angesichts von Erdbeben, Tsunami und Atomunfall beängstigend. „Das Entsetzen ist so groß und so nah, dass ich es nicht fühlen kann. Es passt in eine Seele nicht hinein.“ So schreibt Elisabeth Hübler-Umendo, Pfarrerin in einer deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Tokio angesichts der Lage vor Ort. „Wir machen weiter, tun, was uns aufgetragen ist und beten um die Gegenwart Gottes, die uns Kraft und Gelassenheit gibt. Mehr haben wir nicht: Beten und tun, was uns aufgetragen ist.“

Die Position der Evangelischen Kirche in den Fragen der Atompolitik ist ganz klar. Bereits 1994 hat die Thüringer Kirche die Nutzung von Atomenergie als „nicht verantwortbar“ bezeichnet. Auf der Herbsttagung 2010 hat die Landessynode der Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) beschlossen, dass Kirchengemeinden und Christen möglichst Ökostromanbietern den Vorrang geben sollen. Ebenfalls im letzten Herbst hat die EKM die Bundesregierung unter Angela Merkel aufgefordert, den Atomkonsens nicht aufzukündigen. Das ist nicht gehört worden. Mit dem Beschluss jetzt, alte AKWs vom Netz zu nehmen, läuft die Politik bei der Kirche offene Türen ein.

Im Begleitheft zur EKM-Kampagne „Klimawandel – Lebenswandel“, die mit einem Gottesdienst im Hauptbahnhof in Halle am 02. Januar 2011 eröffnet wurde, gibt es Hinweise für den Wechsel der Stromanbieter.

Spendenmöglichkeiten gibt es neben anderen unter dem Stichwort „Erdbebenhilfe Japan“ bei der Diakonie Katastrophenhilfe
(Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70).

Fürbitte für die Menschen in Japan wird in den Gottesdiensten am Sonntag und unter anderem im Friedensgebet in der Marktkirche am Montag, 17.00 Uhr, gehalten.

Die Luthergemeinde eröffnet die Kampagne „Klimawandel-Lebenswandel“ mit einem Gottesdienst am Sonntag, 3. April 2011 um 10.00 Uhr in der Lutherkirche.