Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule

von 14. Juni 2012

Ordentlich am Rad gedreht haben eine Schülerin und 15 Schüler der Klassenstufen fünf bis elf des Elisabeth-Gymnasiums Halle. Im Rahmen der Projektwoche des Gymnasiums anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums, entschieden sie sich aus der Fülle von 51 Projekten für eine Angebot, das Sportlehrerin Claudia Fanghänel eingebracht hatte: „Ich dreh am Rad“.Nachdem die Jugendlichen am Montag ihr Schulgelände hinsichtlich behindertengerechter Bedingungen erkundet hatten, drehte sich am 12. Juni 2012 alles um Rollstühle und deren Handhabung. Dabei standen Fahrtrainings, Fallübungen, Abkippen des Rollis und Umgang mit alltäglichen Hindernissen auf dem Programm. Professionelle Hilfe erhielten sie dabei zum Einen von Ihrer Mitschülerin Sandra Mikolaschek, die selbst Rolli-Fahrerin und auch eine sehr erfolgreiche Tischtennisspielerin ist. Zum Anderen gastierte für zwei Tage das Landesschulprojekt „Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule“ unter Leitung des Sportwissenschaftler Volker Möws von den BG Kliniken Bergmannstrost im Gymnasium.Der 13. Juni 2012 stand ganz im Zeichen sportlicher Aktivitäten im Rollstuhl. Zum Einstieg erfuhren sie viel aus der Lebensgeschichte von Rolli-Trainer Michael Rogg. Der sportliche aktive Lehrer ist seit einem Busunglück in Peru 2010 durch eine inkomplette Querschnittlähmung teilweise auf den Rollstuhl angewiesen. Unter seiner Anleitung erlebten die Jugendlichen, welche Vielfalt sportlicher Aktivitäten auch im Rolli möglich ist. Über Hasche und Blinde Kuh, Tauziehen und Federball tastete man sich langsam ans Rollstuhlbasketball-Spielen heran. Den Übungen zum Trippeln und Passen, zur Ballaufnahme aus dem fahrenden Stuhl heraus und Korbwürfen folgten erste Testspiele. Nach der Mittagspause schloss sich ein kleines Turnier mit an.Nach ihrer Motivation für das Projekt befragt, erklärten die jungen Leute, dass es sie reizte, zu erfahren, wie man einen Rollstuhl handhabt, wie es sich anfühlt, sich darin fortzubewegen, mit welchen Schwierigkeiten Rolli-Fahrer zu kämpfen haben und wie man ihnen helfen kann. Auch die Kombination aus Sport und sozialer Erfahrung fanden sie spannend. Zur Halbzeit ihrer Projektwoche zogen alle ein positives Resümee. Ja, gerade beim Sport hatten sie viel Spaß, doch auch Wissenszuwachs konnten sie verzeichnen. Und so verwundert es nicht, dass sie dem Trainerteam von „Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule“ und ihrer Lehrerin Dank für die professionelle Anleitung aussprachen. Der Muskelkater in den Armen wird sicher bald wieder verschwinden, die neuen Erfahrungen werden die Jugendlichen weiterhin begleiten. Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule“ steht Schülerinnen und Schülern ab Klassenstufe neun in allen Schulen Sachsen-Anhalts zur Verfügung und kann unter der unten angegebenen Kontaktadresse kostenfrei gebucht werden. Das landesweite Projekt wird von den Partnern Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA), Berufsgenossenschaftliche (BG) Kliniken Bergmannstrost Halle und Deutscher Rollstuhl-Sportverband e. V. (DRS) umgesetzt. Es steht unter der Schirmherrschaft von Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh und wird maßgeblich von Lotto Sachsen Anhalt gefördert.Kontakt: www.rollstuhlsportmachtschule-sachsen-anhalt.deAls Ansprechpartner für interessierte Schulen steht Volker Möws (BG Kliniken Bergmannstrost) unter der Mailadressemoews.volker@bergmannstrost.com oder telefonisch unter (0345) 1 32 72 36 zur Verfügung.