Biomasse-Treffen am weinberg campus

von 3. April 2009

Am Donnerstag trafen sich auf Einladung der Stadtwerke Halle (Saale) und des weinberg campus e.V. hochrangige Experten im Bereich Biomasseforschung. Im Mittelpunkt standen dabei das novellierte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Deutschland, und insbesondere Sachsen-Anhalt, nehmen mittlerweile eine führende Stellung beim Einsatz erneuerbarer Energien ein und wollen diese weiter auszubauen. Das bekräftigten heute auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Sachsen-Anhalts Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt, Petra Wernicke.

Biomasse, also organisches Material welches im Zuge seines Wachstums Energie gespeichert hat, ist eine wesentliche regenerative Energieressource der Zukunft. Um die Forschung und Nutzung in diesem Bereich zu fördern, laden die Stadtwerke Halle regelmäßig Fachleute und Industrie aus ganz Deutschland zu einem Expertentreffen nach Halle. Dieser „Biomasse-Workshop“ fand heute zum achten Mal mit etwa 70 Teilnehmern statt, diesmal zum Thema: „Das novellierte EEG und das EEWärmeG – Erfolgsgeschichte oder Förderrichtlinie“. Mit beiden Gesetzen soll die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und den damit verbundenen Auswirkungen verringert werden.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der an dem Expertentreffen teilnahm, zeigte sich überzeugt vom EEG und seiner aktuellen Novellierung und sprach über Entwicklungen, Tendenzen und Auswirkungen aus der Sicht der Bundespolitik. Der Minister diskutierte mit den Teilnehmern: Wird die beabsichtigte Lenkungswirkung mit dem Gesetz erreicht? Ist ein sicherer Energiemix immer noch wichtigstes Ziel? Was bringen „Sicherheit“ und auch „Unsicherheit“ von politischen Rahmenbedingungen mit sich beispielsweise die Förderung von Großanlagen im Biogasbereich? Gibt es möglicherweise bald eine weitere Novelle zur Novelle?

Seitens der Landespolitik sprach Sachsen-Anhalts Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt, Petra Wernicke, über mittel- bis langfristige Entwicklungen aus der Sicht der Landesregierung, mögliche Auswirkungen des EEG und ‚Knackpunkte’ im Gesetz, die kurzfristig beseitigt werden müssen.

Weitere Themen waren Aufgaben und Ziele der Biomasseforschungsplattform Sachsen-Anhalt, Stromerzeugung aus Biomasse und die Auswirkungen des novellierten EEG auf die Wirtschaftlichkeit von Bioenergieanlagen in Sachsen-Anhalt, das Spitzencluster Solarvalley Mitteldeutschland sowie das novellierte EEG aus Sicht eines Anlagenbetreibers und Projektentwicklers (Re.fuel AG) und aus Sicht eines Klärwerkbetreibers.

Der Vorsitzende der Stadtwerke-Geschäftsführung, Wilfried Klose, zeigte sich erfreut über den hochrangigen Besuch: „Der Gastvortrag unseres Bundesumweltministers zeigt, dass Sachsen-Anhalt als Biomasse-Region bundesweit wahrgenommen wird.“