Blumen für die Neue, Lakritze für den Alten

von 17. Januar 2010

Vor ziemlich genau einem Jahr wurde Sylvia Herche als Pfarrerin der Gemeinden Heiland in der Frohen Zukunft und St. Pankratius in Mötzlich/Tornau verabschiedet. Dass die Suche nach einem Nachfolger so lange dauert, hätte damals niemand gedacht. Gemeindepädagoge Detlev Paul übernahm die Pfarrei als Vakanzvertretung, zeitgleich auch zur Paulusgemeinde. Nicht wenige Gemeindemitglieder fanden die Arbeit so gut, dass sie Detlev Paul gern sogar als Pfarrer gehabt hätten – was leider nicht ging. Eine gescheiterte Wahl bedeutet für Paul weiterhin Verantwortung für die beiden Gemeinden zu übernehmen. Im Juni konnte sich der Gemeindekirchenrat nicht für einen der drei Bewerber entscheiden.

Jetzt ist die Entscheidung doch gefallen. Und den beiden Gemeinden im Norden Halles wird künftig ein junges Gesicht vorstehen. Die Grietje Neugebauer wird zunächst für drei Jahre die neue Pfarrstelle innehaben. Die 1976 in Bielefeld (Ostwestfalen) geborene Neugebauer studierte von 1997 bis 2004 Theologie. In der Halleschen Luthergemeinde absolvierte sie ihr Vikariat von 2005 bis 2007. Seit 2007 ist sie mit einem Auftrag der Landeskirche an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für ein Forschungsprojekt zu Kirchbaufördervereinen tätig. Kurz vor Weihnachten bezog sie schon das Pfarrhaus.

Mit Sekt, Kaffe und Kuchen sowie einem Blumenstrauß wurde die neue Pfarrerin am Sonntagnachmittag in ihr Amt eingeführt. Gleichzeitig wurde dem Gemeindepädagogen Detlev Paul für seine Arbeit gedankt. Dem amtierenden Superintendenten Pfarrer Andreas Schuster wurde außerdem ein Schreiben mit der Bitte der Gemeinde übergeben, für Paul eine neue Kirchenstelle möglichst im Raum Halle zu finden.

Die Gemeinden Heiland und Pankratius – Paul bedankte sich bei seinen “Heiländern und Pankriaten” – denken sich immer wieder etwas aus. Und so gab es zum Abschied für Detlev Paul eine Radierung und jede Menge Lakritze. Die mag er nämlich gern. Schon beim Abschied von Pfarrerin Herche vor einem Jahr mussten die Kirchgänger schmunzeln. Herche ist leidenschaftliche Köchin, bekochte auch gern einmal ihre Besucher. Nur einen Römertopf hatte sie nicht, lieh in sich gern mal bei Gemeindemitgliedern in der Eigenheimsiedlung rund um die Kirche aus. Zum Abschied bekam sie damals deshalb einen Römertopf.