BubbleTea

von 27. Januar 2012

Der irische Comedian Dylan Moran sagte einmal über die Amerikaner: „Sie bauen ganz langsam ein Starbucks um uns herum, machen uns süchtig nach Café Latte, bis wir unseren eigenen Willen verlieren und verwandeln uns dann in Amerikaner“. Scheinbar haben sich dies die Chinesen als Vorbild genommen und versuchen nun mit den kleinen, bunten Kügelchen in ihrem Bubble Tea das gleiche zu erreichen. Egal, in welche Stadt man fährt oder welches Einkaufzentrum man besucht, überall ist dieser neuartig dekorierte Laden zu finden oder befindet sich zumindest im Aufbau. Aber was genau ist Bubble Tea? Laut Definition handelt es sich um „[…] ein Getränk auf der Basis von gesüßtem grünem oder schwarzem Tee, das mit Milch und Fruchtsirup versetzt und wie ein Milchshake zubereitet wird.“ (de.wikipedia.org/wiki/Bubble_Tea) Doch das Wesentliche fehlt hier – denn schwarzen Tee mit Milch, dass kann auch das Café nebenan – die Bubbles! Um dieses Getränk zu verstehen, muss man wahrscheinlich etwas weiter ausholen und mit der Kreation des Mischdrinks in den 1980er Jahren in Taiwan beginnen. Damals hatte der Tee nämlich noch gar nichts mit Bubbles zu tun, sondern wurde nur als Fruchtshake auf der Straße verkauft. Erst etwas später kamen dann bunte Tapioka-Kügelchen dazu: kleine Perlen aus Tapiokastärke, die mithilfe verschiedener Geschmacksrichtungen dem süßen Tee noch einen ganz besonderen Kick versetzen. Man saugt sie durch den großen Strohhalm ein, zerbeißt sie im Mund und der sirupähnliche Inhalt vermischt sich auf interessante Weise mit dem Getränk. So kann man zum Beispiel zum Yoghurt-Erdbeer-Tea Popping Mango-Bubbles wählen, die im Mund als Topping zu einem ganz besonderen Geschmackserlebnis werden sobald man sie zu kauen versucht. Was in Hong Kong schon längst zum Nationalgetränk geworden und wie bei uns das Café an jeder Ecke zu finden ist, hat Ende November nun auch den weiten Weg nach Halle (Saale) hinter sich gebracht. Zur Eröffnung gab es in der Leipziger Straße 27 eine gratis Kostprobe für Jedermann, die mit erfrischendem Aroma und Einzigartigkeit schon vom ersten Tag an einen großen Kundenkreis zum Wiederkommen animierte. Für viele bleibt nun aber die Frage offen, ob es denn nötig ist, sich wirklich jedem Trend aus Fernost anzupassen, oder ob man dieser süßen Versuchung lieber mal widerstehen sollte. Zugegeben, Bubble Tea löscht mit seinen durchschnittlich 250 kcal pro großem Becher nicht nur den Durst seines Konsumenten, sondern sättigt auch, was wohl den Preis von über drei Euro rechtfertigt. Man sollte es mit der Menge lieber nicht übertreiben um einen Zuckerschock zu vermeiden, denn als Nahrungsergänzungsmittel sollte der Tee definitiv nicht angesehen werden. Also: lieber langsam und in Maßen genießen, aber auf jeden Fall mal probieren, denn: Einen Becher ist dieser süße Trend mindestens wert!