Bunte Möhren auf Kosten des Steuerzahlers

von 2. August 2012

 (dpa) Muss der Steuerzahler Geld für die Erforschung bunter Bio-Möhrensorten ausgeben? Rund 230.000 Euro steckt der Bund derzeit in die Züchtung weißer, gelber, roter und violetter Sorten – was der Bund der Steuerzahler als reine Verschwendung angeprangert hat. Doch die Politik steht zu dem Forschungsprojekt. Auf Einladung von Sachsen-Anhalts Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) wollen der Steuerzahlerbund und der Minister den Vorwürfen heute bei einer Inspektion vor Ort nachgehen. In einer Landesanstalt in Bernburg soll das Fördervorhaben „Entwicklung verschiedenfarbiger Möhrensorten für den Biolandbau“ genau unter die Lupe genommen werden.Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung erklärte in einer Pressemitteilung vom 21.03.2012, dass es bei den Möhren nicht um die Farbenvielfalt geht sondern um eine verbesserte Sortenvielfalt um ökonomische Vorteile auf dem Weltmarkt zu erzielen. Zudem sollen durch Züchtung eine länger Lagerfähigkeit, eine höhere Resistenz gegen Krankheiten sowie ein höherer Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen erzielt werden.In Deutschland werden auf insgesamt 10.200 Hektar Anbaufläche, Möhren angebaut. Der Importanteil von Möhren beträgt rund 48 Prozent. Damit zählen hier bei uns, zu den wichtigsten Freilandgemüsearten.