Burg-Professorin Christine Triebsch gestaltet neue Glasfenster für das Leopoldina-Hauptgebäude

Burg-Professorin Christine Triebsch gestaltet neue Glasfenster für das Leopoldina-Hauptgebäude
von 19. September 2018

Triebschs Entwurf ist ein geometrisches Zusammenspiel von Dreiecks- und Quadratformen, die sich zu immer neuen Mustern zusammensetzen und gleichzeitig einer geometrischen Gesetzmäßigkeit folgen. Die Gesetzmäßigkeit sieht die Künstlerin als Metapher, sie “entspricht dem logischen Denken als traditionellem Ausdruck menschlichen Forschens und Strebens”, schreibt Triebsch in ihrem Entwurf. Angefertigt wurden die Glasfenster von der Glasmalerei Peters Studios in Paderborn. Die Quadrate und Dreiecke sind kassettiert, also innerhalb von Rechtecken angeordnet. Durch die Verwendung von Lüstergold ergibt sich bei Tageslicht und bei Nacht eine unterschiedliche Anmutung der Scheiben.

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. hat die neuen Glasfenster als Geschenk an die Leopoldina zum zehnjährigen Bestehen als Nationale Akademie der Wissenschaften gestiftet. Die Kosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Die Akademie hatte insgesamt vier Künstlerinnen und Künstler gebeten, Entwürfe für die Gestaltung der Fenster einzureichen. Alle sind überregional arbeitende und bekannte Absolventinnen und Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Ausgewählt wurde Christine Triebschs Entwurf von einer Kommission, der unter anderem der Architekt Norbert Hippler, der die Sanierung des Leopoldina-Hauptgebäudes betreut hat, der hallesche Bildhauer Prof. Bernd Göbel und Helmut Brade, Grafikdesigner und bis zu seinem Ruhestand Professor für Kommunikationsdesign an der Burg Giebichenstein, angehörten.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts zierten bemalte Bleiglasfenster das Treppenhaus des Gebäudes auf dem Jägerberg, das damals Sitz der Freimaurerloge “Zu den Drei Degen” war. Die Malereien zeigten Johannes den Täufer und die Heilige Elisabeth. In der Zeit des Nationalsozialismus übertrug die Loge das Anwesen unter dem Druck des Regimes auf die Stadt Halle. Die bemalten Bleiglasfenster wurden nachfolgend gegen einfach gestaltete Gläser ausgetauscht.

10 Jahre Nationale Akademie der Wissenschaften
Die im Jahre 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina wurde am 14. Juli 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt. Idee bei der Gründung einer Nationalakademie war die Schaffung einer legitimierten Institution, die unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen wissenschaftlich bearbeitet und die Ergebnisse der Politik und der Öffentlichkeit vermittelt. Als Nationalakademie vertritt die Leopoldina die deutsche Wissenschaft im internationalen Akademiendialog und pflegt Beziehungen zu Wissenschaftsakademien auf allen Kontinenten.