Christen feiern Epiphaniastag

von 5. Januar 2010

Mit Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen wird in den evangelischen und katholischen Kirchen in Halle (Saale) am 6. Januar der Epiphaniastag gefeiert, so um 15 Uhr in der Johanneskirche und um 17 Uhr in der Moritzkirche. "In unserem Bundesland ist dieser Tag ein staatlicher Feiertag. Das ist gut so", betont Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser, Beauftragter der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland bei Landtag und Landesregierung. "Der Tag bietet die Gelegenheit, aus individueller Freizeit gemeinsam gestaltete Zeit werden zu lassen. Zum Nutzen für viele, nicht nur in den Kirchen."

Nach dem Fest der Geburt Christi an Heiligabend und am 25. Dezember erinnere das Epiphaniasfest alle Christen daran, dass Gott in der Welt erkennbar geworden sei, sagt Steinhäuser. Sinnfälliges Beispiel dafür sei die Anbetung des Kindes durch die drei Weisen aus dem Morgenland. "Menschwerdung Gottes", so der Oberkirchenrat, "das meint aber noch mehr als Christi Geburt oder die Anbetung durch heilige Männer. Es bedeutet, dass wir ihn heute unter uns lebendig werden lassen." Nicht von ungefähr nutzten viele evangelische Gemeinden den 6. Januar, um ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank zu sagen für ihre Arbeit. "Epiphanias – dieses Fest gibt Menschen einen Impuls mit auf den Weg ins neue Jahr: Mach’s wie Gott – werde Mensch!", sagt Albrecht Steinhäuser.

Das Epiphanias-Fest am 6. Januar ist das älteste Fest der gesamten christlichen Kirche, das kalendarisch festgelegt worden ist. Schon um 300 n.Chr. wurde es als Tag der Menschwerdung Gottes gefeiert. "Epiphanie" bedeutet "Erscheinung". Erst im Laufe der Zeit verlagerte sich in den Kirchen Westeuropas der Schwerpunkt des Feiertages auf die Geschichte der drei Weisen. Orthodoxe Christen feiern den 6. Januar nach wie vor als Taufe Jesu, die armenische Kirche begeht den 6. Januar bis heute als Geburtsfest Christi.