Das Darmkrebszentrum am Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau lädt am 12. März von 9.30 Uhr bis 13.00 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in die Klinik ein. Neben Vorträgen, einem kleinen Imbiss und der Besichtigung der Endoskopieabteilung kann auch das Riesenmodell eines Darmes durchwandert werden, in welchem krankhafte Veränderungen sichtbar werden.
Die sicherste Methode, eine mögliche Darmkrebserkrankung oder Vorstufen festzustellen, ist die endoskopische Untersuchung des Dickdarms (Darmspiegelung oder Koloskopie).
Das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau setzt als erstes Krankenhaus in Halle anstelle von Raumluft das schonendere Kohlendioxid (CO2) für die endoskopischen Untersuchungen ein. Für das schonende Verfahren zur Insufflation von CO2 anstelle von Raumluft wird ein spezielles Gerät benötigt, das im Martha-Maria Krankenhaus Halle-Dölau seit Kurzem zur Verfügung steht und eingesetzt wird. Damit wird die Dickdarmspiegelung für die Patienten erheblich angenehmer.
Jeder Versicherte hat ab dem 55. Lebensjahr Anspruch auf eine Darmspiegelung, doch nur 15 Prozent nehmen diese Leistung in Anspruch. Die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, ein Großteil der Todesfälle durch Darmkrebs könnte dadurch vermieden werden, sagt Dr. med. Patrick Krummenerl, Schwerpunktleiter für den Bereich Gastroenterologie an der Klinik für Innere Medizin. Für die Darmspiegelung wird nach entsprechenden Abführmaßnahmen (Darmspülung) der Dickdarm mit einem Endoskop inspiziert. Um den Darm gut zu entfalten und dadurch die Schleimhautoberfläche optimal beurteilen zu können, wird über das Endoskop während der Untersuchung Luft eingegeben. Obwohl versucht wird, diese Luft wieder abzusaugen, verbleibt mehr oder weniger davon im Darm (abhängig von Untersuchungsdauer und Gestalt des Darmes). Viele Patienten klagen bei diesem herkömmlichen Verfahren mit Einleitung von Raumluft nach der Untersuchung über ein starkes Druckgefühl oder Bauchschmerzen. Dies liegt daran, dass die im Darm verbliebene Luft nur langsam entweicht und so zu Beschwerden führt. Kohlendioxid dagegen wird 150 mal schneller über die Darmwand aufgenommen und abgeleitet respektive über die Lunge abgeatmet. Auf diese Weise ist der Darm nach der Untersuchung rasch wieder entbläht und entspannt und macht deshalb deutlich weniger Beschwerden, wie eine kontrollierte Studie aus Norwegen zeigte.
Über diese und weitere Themen können der leitende Gastroenterologe Dr. Krummenerl und die Referentinnen und Referenten des Darmtages, während und nach den Vorträgen befragt werden.