Das frühere Hanseleben in Halle

von 5. September 2011

Halle eine Hansestadt? Viele Hallenser haben davon noch nichts gehört, auch wenn sich seit einiger Zeit ein Verein darum bemüht, die Zeit Halles im Kaufmannsbund wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

Bis zum 30. September ist nun in täglich von 10 bis 17 Uhr in der Großsiedehalle der Saline die interaktive Ausstellung „Halle – die Hansestadt“ zu sehen. Auf 2.000 Quadratmetern werden Einblicke in die Traditionen des historischen Städtebundes (Blütezeit 12. bis 15. Jahrhundert) gezeigt und welche Rolle Halle als Hansestadt früher spielte. Schon das Entree der Hanseausstellung stimmt mit einer sechs Meter hohen Nachbildung des „Lübecker Holstentors“ auf das Hansethema ein.

Besonders sehenswert sind Nachbildungen von fünf Meter langen Koggen. Die Handelsschiffe der Kaufleute, welche bereits im 12. Jahrhundert den schnelleren Handel auf dem Wasser und über weite Strecken der Nord- und Ostsee ermöglichten.

An Deck einer acht Meter langen Kogge wird das frühere Hansegewerbe für die Besucher real erlebbar: An Knotentischen können verschiedenste Seemannsknoten geknüpft werden. Die Ladung an Bord der Kogge fest verzurrt, kann es auf die Reise gehen.

Doch an Land mussten die Waren mühsam zu Märkten und Handelsplätzen transportiert werden. In einem Parcours können die Gäste in die Rolle eines Hansekaufmanns schlüpfen und einen schwer beladenen Leiterwagen über einen lehmigen Waldboden (Knüppelboden) oder altes Pflaster ziehen. Höchstens 30 Kilometer pro Tag konnten die Kaufleute damals auf den meist unbefestigten Wegen zurücklegen.

Ein großer Salzberg stimmt auf Halle als Hansestadt und den Sächsischen Bund ein. Seit 2001 ist Halle Mitglied in der „Hanse der Neuzeit“. Salz produzieren die Halloren bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts in Halle. Eine historische Salzpfanne und entsprechende Werkzeuge zeigen, wie aus Sole das Salz gewonnen wird.
Etwa 20 Mitarbeiter setzten das Konzept des Beruflichen Bildungswerkes e.V. Halle-Saalekreis handwerklich um. Während des Ausstellungszeitraums treffen sie in Gewändern von Kaufmännern, Kaufmannsfrauen und Kapitänen auf die Ausstellungsbesucher und geben hilfreiche Tipps zur Hanseausstellung. Für die Ausstellung wurden unter anderem 1.000 Quadratmeter Trockenbauplatten, 40 Tonnen Ziegel-Recycling (Boden der Ausstellung), 300 Liter Lasur, 600 Liter Farben und Lacke, 100 Holzfässer (250 Liter) verbaut. 40 Kilogramm Stockfisch dient beispielsweise als Dekoration.

Ziel der gemeinsamen Arbeit des BBW und des Jobcenters Halle (Saale) ist, vorhandene Hemmnisse Langzeitarbeitsloser auf dem Weg zu einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung abzubauen.