DDR-Blues-Messen und die Stasi

von 16. August 2011

Die Blues-Messen in Ost-Berlin sind am kommenden Donnerstag, dem 18. August ab 19 Uhr Thema eines Vortrags im Stadtmuseum in Halle (Saale). Erwartet wird der Historiker Dr. Dirk Moldt.

Die Blues-Messen in Ost-Berlin in den Jahren 1979 bis 1986 waren keine normalen Jugendgottesdienste. Sie zogen tausende Jugendliche aus der ganzen ehemaligen DDR an, die der erstarrten Gesellschaft eine eigene Lebensform entgegen setzen wollten. Die Messen fanden in Kirchen statt, doch ihre politische Ausstrahlung ging weit darüber hinaus, weshalb SED und Staatssicherheit stets versuchten, sie zu unterbinden.

In der Geschichte dieser Gottesdienste widerspiegeln sich auch die gesellschaftlichen Veränderungen, welche in der ehemaligen DDR in dieser Zeit vor sich gingen. Obwohl sie zahlreiche Besucher hatten – oft stürmten die jugendlichen Besucher buchstäblich die Gotteshäuser – blieben die Blues-Messen im Spektrum der entstehenden Friedens- und Menschenrechtsbewegung eher eine Randerscheinung. Nicht zuletzt wird auch das Konfliktfeld zwischen Kirchenleitung, Staat und engagierten Jugendarbeitern, die sich für Veränderungen in Staat und Gesellschaft einsetzten, beschrieben.