Dem Eichenprozessionsspinner mit Sorgfalt und Entschlossenheit begegnen

von 27. März 2015

„Die Initiative unseres Koalitionspartners zur Einbringung einer gemeinsamen Entschließung ist richtig und uneingeschränkt unterstützenswert. Der vorgelegte Beschlussentwurf nimmt sich des Problems mit Sorgfalt und Entschlossenheit an.

Problematisch und sehr gefährlich für die menschliche Gesundheit können die feinen Brennhaare der Eichenprozessionsspinnerraupen sein. Sie verursachen schwerwiegende Hautirritationen, Augenreizungen und Atembeschwerden. Besonders Kinder sind vor dem Schädling zu schützen. Im Antrag wird daher auf eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit hingewiesen. Das kann ggf. durch das Aufstellen von Warnhinweisen gerade in der gefährlichen Zeit (Mai bis Juli) und ergänzend auch durch Informationen in lokalen Medien erfolgen.

Die Raupe bereitet auf mindestens zwei Ebenen Schwierigkeiten. Zum einen liegen die Zuständigkeiten für Bekämpfungsmaßnahmen in verschiedenen kommunalen Zuständigkeiten, zum anderen in Gesundheitsfragen in der Kompetenz der Kreisebene bzw. fachaufsichtlich bei unterschiedlichen Ministerien, je nachdem ob es sich um Gefahrenabwehr, Gesundheits- oder Forstschutz handelt. Dies ist gerade der Grund, warum wir eine interministerielle Arbeitsgruppe für sinnvoll erachten.

Aber nicht nur für den Menschen, sondern auch für das Sorgenkind Eiche ist der Eichenprozessionsspinner eine Gefahr. Der Anteil der Eichen mit starken Schäden liegt höher als bei anderen Baumarten. Daher fordern wir auf Bundesebene, dass die Forschung intensiviert wird, aber auch Behandlungsmöglichkeiten für den Wald erhalten bleiben! Das Land Sachsen-Anhalt hat in den fünf Jahren zwischen 2009 und 2013 über 1,3 Millionen Euro für die Bekämpfung der Eichenfraßgesellschaft im Wald ausgegeben. Trotzdem muss mehr getan werden, um die Menschen wirkungsvoll und die Eichenwälder nachhaltig zu schützen.“