Die Elektro-Zigarette

von 24. März 2012

Im Kino ist die E-Zigarette schon angekommen: Im Hollywoodstreifen “The Tourist” zieht Leinwandstar Johnny Depp immer wieder genüsslich an seiner elektrischen Zigarette. Doch obwohl die Innovation bereits vor einigen Jahren den Markt bereichert hat, ist diese Art des Rauchens den meisten Menschen noch völlig fremd. Dabei stellt sie sich dem Nikotinsüchtigen doch als gesündere und rauchfreie Alternative vor. Vom Aussehen her kann sich die elektrische Zigarette problemlos mit der Klassischen messen, was den Umstieg möglichst einfach gestalten soll. Sogar die Glut wird mit einem roten LED-Lämpchen nachempfunden. Der austretende „Rauch“ ist jedoch in Wirklichkeit Wasserdampf, der umstehende Personen nicht automatisch zu Passivrauchern macht. In der Regel werden bei der Verbrennung von Tabak mehr als 12.000 chemische Substanzen freigesetzt, darunter viele krebserregende Stoffe wie Teer und Benzol. Zweifelsohne klingt die Elektrozigarette dann erst einmal super positiv. Auch wenn man bedenkt, dass es keine lästigen Stummel oder Asche gibt. Auf Dauer sollen die E-Stäbchen auch unseren Geldbeutel schonen und erheblich günstiger sein, zumindest für Starkraucher. Die Elektrozigarette kostet aktuell zwischen 50 Euro und 100 Euro. Die Nikotin- und Geschmacksdepots befinden sich in den braunen, dem Filter nachempfundenen Teil der Zigarette. Seine Abhängigkeit legt man also dadurch nicht ab. Eines dieser Depots entspricht etwa 20 Zigaretten; zehn Depots kosten zwischen sieben und 15 Euro. Damit muss nun jeder selbst entscheiden wie viel er raucht, und ob es sich nicht doch lohnt, aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen umzusteigen. Momentan kursieren sogar Studien und Berichte darüber, dass die E-Zigarette noch mehr Menschen dazu ermutigt, Raucher zu werden, da der Einstieg mit den E-Zigaretten viel leichter sei. Außerdem verführen die Geschmacksrichtungen der Depots (hauptsächlich Menthol) dazu, viel kräftiger an der Zigarette zu ziehen und somit mehr Nikotin aufzunehmen. Das E-Smoken scheint also für andere Menschen in der Umgebung keine Gestankquelle oder gesundheitliche Gefahr mehr zu sein. Aber die tatsächliche Akzeptanz beschreibt anderes. Ein Fernsehsender hat mit einer E-Zigarette Tests durchgeführt, bei denen eine Frau in verschiedenen eigentlich rauchfreien Zonen, zum Beispiel im Zug, im Bus, in Kaufhäusern oder Restaurants die rauchfreie „Kippe“ genoss. Ihr Publikum reagierte darauf auch noch mit Empörung, nachdem sie klarstellte, dass es sich bei den Ausdünstungen lediglich um Wasserdampf handle. Ob die E-Zigarette nun gesünder, günstiger und attraktiver ist als die ursprünglichen Glimmstängel ist jedem selbst überlassen. Jeder trägt die Verantwortung für sich ganz allein, und sollte selbst entscheiden, wie viel ihm seine Mitmenschen bedeuten.