Dinge die Sie in Berlin 2017 unbedingt sehen sollten

von 12. Juni 2017

Nicht nur, dass sie mit ungefähr 3,5 Millionen Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl stellt, denn dies ist nicht nur Kennzahl für die tatsächliche Größe der Stadt, sondern es verbirgt sich dahinter gleichermaßen die unglaubliche Vielfalt die hier beheimatet ist. Ob Politik, Kunst, Kultur, Sport, Mode, ob auf Veranstaltungen oder im Lebensalltag, von sozialen Brennpunkten bis zu Luxusvillen, die mannigfaltigen Sphären und besonders die Vermischung dieser, ist es, was den Charme dieser Stadt ausmacht. Die eigene historische Tragweite kombiniert mit einem neuen Geist des Miteinander verschiedenster Lebensweisen und Kulturen, machen Berlin zum Schmelztiegel des Landes.

Wir haben nun versucht für euch fünf interessante Ziele rauszusuchen, die sowohl für Touristen reizvoll sind, aber vielleicht auch dem ein oder anderen Berliner helfen, seine Stadt neu zu entdecken.

Beginnen wollen wir dabei mit Kreuzberg. Unmittelbar nach dem Checkpoint Charlie beginnt der damalige “Amerikanische Sektor”, heutzutage bildet dieser gleichzeitig die Demarkationslinie für Berlin-Kreuzberg. Nicht nur ist dieser Bezirk also geschichtstächtig, doch sicherlich ist dies auch ein tragender Hauptgrund für dessen spätere Entwicklung. Diese Szeneviertel avancierte zum “Hot Spot” der Stadt besonders, was Kunst und Kreativität betrifft. So ist das Straßenbild von allerlei bunten Farben geprägt, ob es nun Cafes, Graffitis, Natur oder die Menschen sind. So findet man gleichermaßen einen orientalischen Basar oder die kultige Imbissbude Curry 36. Es sind genau diese Widersprüche und Gegensätze, die in Kreuzberg ein bezauberndes Potpourri schaffen. Mittlerweile zwar oft verschrien, auf Grund der stetigen “Gentrifizierung”, aber trotzdem schlagen wir vor, dass Sie vorbei gucken und sich ein eigenes Bild machen. Es lohnt sich!

Ähnlich wie Kreuzberg steht auch unser nächstes Reiseziel symbolisch für die Verbindung zwischen dem historischen und kontemporären Berlin. Zwar sind Sportstätten normalerweise keine Touristenattraktionen, solange sie nicht mit “Leben” gefüllt sind, aber das Olympiastadion bildet hier eine der wenigen Ausnahmen. Errichtet für die Olympischen Spiele 1936 war das Stadion ein Prunkstück des nationalsozialistischen Regimes. Als der schwarze Leichtathlet Jesse Owens hier 4 Goldmedaillen gewann, wurde nicht nur sportliche Weltgeschichte geschrieben, sondern hatte diese Leistung noch viel größere Implikationen. Heute ist das Stadion die Heimat vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin, außerdem werden hier jedes Jahr die beiden DFB-Pokalfinals gespielt, sowie viele weitere Veranstaltungen und Konzerte, die regelmäßig hier abgehalten werden. Wenn möglich, binden Sie doch einen dieser Events in ihre Planung mit ein, um die Atmosphäre live aufzusaugen. Ansonsten ist aber auch eine Stadionführung absolut lohnenswert, denn das Stadion ist eine der beeindrucksten Bauten der gesamten Region.

Spaß, Spiel und Unterhaltung sind gute Stichworte, denn als nächstes haben wir eine Empfehlung, die sonst oft in anderen Reiseführern untergeht. War ihnen der Nervenkitzel im Olympiastadion noch nicht genug oder wollen Sie statt lauten Fangesängen lieber einen Abend mit Stil verbringen? Für echtes James Bond-Feeling sorgt dabei die Spielbank am Potsdamer Platz. Hier werden in regelmäßigen Abständen Poker-Turniere ausgetragen, dabei reichen die “Stakes” von niedrig bis sehr hoch. Es werden jedoch auch viele andere Spielarten angeboten, wie zum Beispiel Blackjack, Roulette oder einfache Slot-Machines. Allein die Atmosphäre ist schon einen Besuch wert und selbst wenn sie nicht spielen wollen, sondern nur etwas das Ambiente genießen, dann ist das natürlich ebenso problemlos möglich ist. Wer hätte gedacht, dass Berlin zusätzlich auch noch richtiges Las Vegas Flair zu bieten hat?

Kehren wir nochmal in die reiche Historie der Stadt zurück, wenn wir auch beim nächsten Ziel wieder in diese Kategorie gehen. Das Holocaust-Denkmal gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten zeitgeschichtlichen Erinnerungsstücken der Stadt. Dennoch ist es nicht unumstritten, aber zieht wie zuletzt – dank seiner Symbolkräftigkeit – die Aufmerksamkeit ganz Deutschlands auf sich (Stichwort: Höcke, AfD). Jüngst wurde es daher auch unter dem Hashtag “#Yolocaust” künstlerisch von Shahak Shapira verarbeitet und besitzt immernoch große Relevanz. Der Gang durch das Denkmal ist ein einzigartiges Erlebnis und im Anschluss bietet sich durchaus der Besuch des daruntergelegenen Museums an, um den historischen Kontext nochmals aufzufrischen.

Um den Fokus wieder etwas mehr in Richtung Gegenwart zu lenken, schlagen wir zu guter letzt den wohl bekanntesten Club der Stadt vor, das Berghain. Dieser Partytempel ist eigentlich sogar in der ganzen Welt bekannt und gilt deshalb kaum mehr als Geheimtipp. Von Freitag bis Montag wird hier durchgehend gefeiert, ohne Unterlass, aber nichtsdestotrotz müssen teilweise Warteschlangen von bis zu 2 Stunden in Kauf genommen werden. Das mag nun abschreckend klingen, jedoch hat dies auch einen guten Grund, denn in der Tat ist das Berghain wirklich so toll. Der riesige alte Industriekomplex bietet auf seiner großen Fläche die perfekte Spielwiese für verschiedenste Party-Erlebnisse. Des Weiteren sind unter anderem aber Fotos und Videos untersagt bzw. wird auf Spiegelflächen verzichtet, damit die Gäste wirklich vollkommen in dieser Fantasie-Welt versinken können.