drobs Halle erweitert Beratungsangebot

von 10. Juli 2012

Immer häufiger kommen junge Menschen, meist mit dem Hintergrund eines Drogenproblems, in die Beratungsstelle und erzählen von ihrer übertriebenen, teilweise sogar ausufernden, Internetnutzung. In den Gesprächen mit den Beratern der drobs Halle  thematisieren die Besucher vor allem die übermäßige Nutzung von Computern, Spielkonsolen oder das zu lange Verweilen in sozialen Netzwerken und bei Online-Rollenspielen. „Studenten berichten davon, dass sie lieber stundenlang im Internet surfen, anstatt ihre Diplom- oder Bachelorarbeit zu schreiben“, berichtet Bernd Kukielka, Drogenberater bei der drobs Halle. Auch nach dem jüngsten Bericht der Bundesdrogen-beauftragten werden besonders bei jüngeren Menschen zunehmende Probleme mit ausufernder Internetnutzung oder Computerspielen beobachtet. Deshalb bildete die Landesstelle für Suchtfragen in Sachsen-Anhalt bereits im vergangenen Jahr spezielle Suchtberater für Hilfestellung bei exzessiver Mediennutzung aus. Dadurch ist es nun möglich, Beratungen zu Computer- und Internetsucht sowohl in der drobs Halle als auch in der Merseburger Außenstelle anzubieten. „Spätestens, wenn die Online-Welt wichtiger wird als das reale Leben und die Betroffenen beginnen, sich von Freunden und der Familie abzukapseln, sollte das eigene Medienverhalten hinterfragt werden oder gar Hilfe in Anspruch genommen werden“, so der Suchtberater. Bereits im Herbst 2010 eröffnete die Drogenberatungsstelle (drobs) des PARITÄTISCHEN Sozialwerks Behindertenhilfe in Halle ihre Außenstelle in Merseburg. Diese soll vor allem eine engere Betreuung der Besucher aus dem Saalekreis ermöglichen. Immer mittwochs und donnerstags können Hilfesuchende in der Zeit von 13 bis 18 Uhr die Berater direkt vor Ort antreffen. Die drobs Halle ist seit Jahren insbesondere durch ihre spezialisierte Beratung bei Problemen durch den Konsum illegaler Drogen in der Region bekannt.