drobs Halle informiert über aktuelle Zahlen und Entwicklungen

von 26. Juni 2012

Anlässlich des Weltdrogentags und ihrer Veranstaltung „Eine Krankheit kommt selten allein. Drogen – Psychosen – Behandlung … Wenn Drogenhilfe an ihre Grenzen kommt“ veröffentlicht die drobs Halle ihre Analysen,  Bilanzen und Ausblick der Drogenberatung in Halle. Die drobs Halle ist eine Beratungs- und Betreuungsstelle für Konsumenten von illegalen Substanzen, „legal hights“ und „research chemicals“. Seit 20 Jahren ist die drobs Halle  im Einzugsgebiet der Stadt Halle (Saale), dem Saalekreis und angrenzende Landkreise tätig. Mit ihren Mitarbeitern für Beratung und Therapie, Streetworker, Verwaltung und Akuthilfe und dem Ambulanten Betreuten Wohnen, können sie schnell auf veränderte Trends in der illegalen Drogenszene reagieren. Außerdem erworben sie mit ihrer Schnittstellen – und Pilotarbeit landesweit einen guten Ruf. Sie agiert politikberatend bei kommunalen und landesweiten Entscheidungsprozessen.  So wurden bei drobs Halle im vergangenen Jahr 563 drogenabhängige Menschen beraten. Diese Anzahl liegt 9% über dem Mittelwert und somit sind es die meisten seit 10 Jahren. Dazu kommen noch 207 Angehörige. Seit 1993 erzielte die Zahl der Einzelgespräche einen Rekordstand. Hier waren es 3.153 Gespräche und somit ein Zuwachs von 8% gegenüber dem Vorjahr. Neuerdings ist auch eine Trendwende in der „harten Drogenszene“ zu erkennen. Hier ist der Trend von Opioiden, also Heroin und Substitutionsmittel, hin zu hochwirksamen Stimulanzien, wie Crystal zu erkennen. So nahm die Einnahme von Heroin und Substitutionsmittel um 10% ab,  aber gleichzeitig für Crystal um 156 % zu. So entwickelte sich Crystal sprunghaft zur meist verbreiteten Beikonsumsubstanz in Substitutionsprogrammen. Daraus folgt ein massiver Zuwachs der Aggressivität, Psychosen und Wahnvorstellungen. Weitere Folgen sind Schlafentzug und Vergesslichkeit.  Um diesen Dingen entgegen zu wirken arbeitet die drobs Halle mit Erziehungshilfeverbünden und Familienhilfen, niedergelassenen Ärzten, Psychotherapeuten, Kliniken, Therapieeinrichtungen und Beratungsstellen zusammen.   Auch gibt es klare Absprachen mit der Polizei und dem Ordnungsamt. Durch Spritzentausch und Prävention leisten sie einen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit.Die drobs Halle haben außer Mittwochs täglich offene Sprechstunden und engagieren sich durch Akupunktur, Spritzentausch, Streetwork, russischsprachige Beratung und Konsumreduktions- und Therapieprogramme. Auch für klassische Beratungs- und Vermittlungs- und Nachsorgerepertiore stehen sie zur Verfügung. Weiter Informationen finden sie auf ihrer Homepage www. drobs-halle.de oder in der Jugend- und Drogenberatungsstelle, Moritzzwinger 17, 06108 Halle ( Saale ).