Ehrung für Staatsmann

von 20. Januar 2011

Aus Halle (Saale) kommen Staatsmänner. Zum Beispiel Aleksandras Stulginski. Der hatte 1910 sein Studium an der halleschen Universität begonnen, studierte an der Landwirtschaftlichen Fakultät. Bei uns ist sein Name sicher nicht allzu bekannt. Doch in seiner Heimat Litauen kennt man ihn um so mehr.

Stulginski war Gründungsmitglied der 1917 gegründeten Christlichen Demokratischen Partei Litauens und Vorsitzender des Zentralkomitees der Partei. Er wurde in den Litauischen Rat, dem späteren Staatsrat, gewählt. Stulginski unterzeichnet am 16. Februar 1918 die Unabhängigkeitserklärung Litauens. Von 1920 war Stulginski bis zum Staatsstreich 1926 der zweite Staatspräsident Litauens. Auch als Minister für Landwirtschaft und staatliches Vermögen fungierte er eine Zeit lang. Nach der Besetzung Litauens durch die Sowjetunion wurde er verhaftet und für mehrere Jahre in ein Gulag deportiert. Nach dem Tod Stalins durfte Stulginski 1956 nach Litauen zurückkehren. Aleksandras Stulginski machte sich um die Demokratie in Litauen verdient.

Ihm zu Ehren wurde am ehemaligen Hauptgebäude der Landwirtschaftlichen Fakultät in der Ludwig-Wucherer-Straße eine Gedenktafel angebracht und enthüllt. Mindugaus Butkus, Botschafter der Republik Litauen in Deutschland, Kazimieras Starkevicious, Landwirtschaftsminister der Republik Litauen, Dr. Hermann Onko Aeikens, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt sowie Uni-Kustos Ralf-Torsten Speeler nahmen die Enthüllung vor.

Hochrangig war auch die Gästeliste: Dr. Ulrich Rosengarten, ehemalige Deutscher Botschafter in Litauen und Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Litauischen Gesellschaft sowie Prof. Dr. Gunnar Berg, Vizepräsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Altrektor der MLU waren auch gekommen.