EKM-Synode tagte in Wittenberg

von 23. November 2009

Mit einem Gottesdienst ging am Samstag die Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), zu der auch die Kirchgemeinden in Halle (Saale) gehören, zu Ende. Am vierten und letzten Sitzungstag in Lutherstadt Wittenberg stand die Verabschiedung des Haushalts 2010 und weiterer Kirchengesetze auf der Tagesordnung. Die 83 Abgeordneten des EKM-Kirchenparlaments beschlossen den Haushalt mit einer Plansumme von 142,8 Millionen Euro. Der Kirchensteuerrückgang von geschätzten 17 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr wird aufgefangen, indem weniger Mittel in geplante Pflichtrücklagen fließen.

Ein Schwerpunkt der Synodentagung war die Konfirmanden- und Gemeindearbeit. Die Kirchenparlamentarier gaben der Kirchenleitung eine Fülle von Impulsen, die nun in eine Rahmenordnung zur Arbeit mit Konfirmanden münden werden.

Zudem forderten die Synodalen angesichts der auslaufenden Bleiberechtsregelung für Flüchtlinge zum 31. Dezember 2009 die gesetzlichen Fristen zu verlängern. Das Aufenthaltsgesetz sei so zu gestalten, dass Kettenduldungen sowie Trennungen von Familien vermieden werden. An den Bundestag und die Bundesregierung geht von den Synodalen die Forderung, die deutschen Truppen so bald wie möglich aus Afghanistan abzuziehen. Außerdem solle die zivile Friedenshilfe so gestärkt werden, dass sie tatsächlich Vorrang vor der militärischen Präsenz habe.

Am Freitag hatte die Landessynode Propst Hans Mikosch aus Gera zum Stellvertreter von Landesbischöfin Ilse Junkermann gewählt. Landesbischöfin Ilse Junkermann hatte die Synodaltagung mit einer Rede am vergangenen Mittwoch eröffnet. Sie hatte betont, dass eine Versöhnung, auch mit denen, die einst bespitzelt und verraten haben, eine Aufgabe sei, die noch mehr vor als hinter der Kirche liegt. Die Landessynode hat sich per Beschluss hinter Junkermann gestellt: "Wir unterstützen ausdrücklich, dass die Landesbischöfin den Gedanken der Versöhnung im Sinne der Rechtfertigung aus dem Glauben an Jesus Christus aufgenommen hat. Für den weiteren Weg unserer Gesellschaft ist es erforderlich, Kirche auch für die anderen zu sein. Der Bericht bestärkt uns, Schritte zur Versöhnung zu gehen."