Elektronischer Chip für Abfallbehälter: Behälter-Identifikationssystem wird eingeführt

von 22. Januar 2015

In schöner Regelmäßigkeit stehen die Mülltonnen an Bordsteinkanten und Häuserecken und warten auf das große orangene Fahrzeug. Ob braun, grau, gelb oder blau: Sie leisten treu ihren Dienst. Unterstützt von den HWS-Mitarbeitern, die sich tagein, tagaus um die umweltgerechte Entsorgung kümmern. Um diese Arbeit weiter zu optimieren und effizienter zu gestalten, erhalten künftig alle Abfallbehälter einen elektronischen Chip. Zum 1. Mai 2015 soll das neue so genannte Behälter-Identifikationssystem flächendeckend in Halle (Saale) eingeführt werden.

Dafür ist es notwendig, dass die HWS ab Anfang Februar bis voraussichtlich Ende März alle Behälter mit einem elektronischen Chip, auch Transponder genannt, ausgestattet werden. Er speichert eine eindeutige Nummer, welche die entsprechende Mülltonne einem spezifischen Standort zuordnet. Zusätzlich wird ein Etikett auf die Tonne geklebt: Auf diesem ist ein Barcode abgedruckt, der die Behälternummer enthält. Personendaten oder etwa Müllmengen pro Haushalt werden nicht gespeichert. Mittels einer Antenne am Müllfahrzeug können die HWS-Mitarbeiter vor der Leerung Chip und Barcode lesen und den Behälter eindeutig identifizieren. Weiterhin ist geplant, ab März alle Müllfahrzeuge der HWS mit der entsprechenden Technik auszustatten. Hierzu gehört eine Antenne an der Schütteinrichtung. Die Umrüstung übernehmen Mitarbeiter der MOBA Mobile Automation AG Dresden.

Verbesserte Gebührengerechtigkeit und mehr Transparenz

Sinn der Umstellung ist, die Behälterverwaltung zu erleichtern und so den Bürgerservice zu erhöhen. Gleichzeitig kann effektiver und dadurch auch kostengünstiger gearbeitet werden. Erfahrungen anderer Städte zeigen dies. Das neue Identsystem gewährleistet, dass tatsächlich nur bezahlte Behälter am Entleerungstag entsorgt werden. Mittels des Chips kann der Fahrer sofort abgleichen, ob die an der Straße stehende Tonne zu diesem Zeitpunkt geleert werden muss oder ob sie überhaupt angemeldet ist. So können unberechtigt bereitgestellte Tonnen, für die keine Gebühr bezahlt wird, verstellte oder vertauschte, ebenso wie als gestohlen gemeldete oder nicht zum Turnus gehörende Behälter identifiziert und von der Leerung ausgeschlossen werden. Dies trägt deutlich zur Gebührengerechtigkeit bei.

Bürger erhalten einen eindeutigen Nachweis über die Entsorgung ihres Mülls. Minutengenau wird erfasst, ob eine Tonne auch wirklich geleert wurde, wo genau und wann. Im Falle einer nicht durchgeführten Leerung wird festgehalten, aus welchem Grund diese nicht erfolgte: Ist die Tonne defekt? Stand sie gar nicht bereit? Oder war das Grundstück zugeparkt? Die elektronische Speicherung ermöglicht es, potentielle Reklamationen deutlich effektiver und zügiger bearbeiten zu können.

Neben einem verbesserten Kundenservice kann die HWS künftig besser nachvollziehen, inwiefern sich Bürger an den angemeldeten Turnus beim Bereitstellen der Tonnen halten und ob ein Grundstück über die korrekte Behälteranzahl und -größe an Tonnen verfügt. Dies ermöglicht eine höhere Effizienz bei der Müllabfuhr und eine Optimierung der Tourenplanung.

Abläufe und Gebühren bleiben konstant

Weder Abfuhrrhythmus noch Abfallgebühren ändern sich durch die Umstellung auf das neue Identsystem. Auch die Mülltonnen müssen nicht umgetauscht werden, stattdessen werden alle bestehenden Behälter mit dem Chip ausgestattet.

Unterstützung der Bürger gefragt

Lediglich in einem Punkt ist die HWS auf die Unterstützung der Bürger angewiesen: Grundstückseigentümer, Verwalter und Nutzer gewerblicher Abfallbehälter erhalten für sämtliche zu ihrem Grundstück gehörenden Abfallbehälter Kennzeichnungsetiketten, welche auf die jeweiligen Behälterdeckel geklebt werden müssen. Anschließend gilt es, die Tonnen für einen festgelegten Zeitraum an den Straßenrand zu stellen, damit diese mit dem Chip ausgestattet werden können. Sobald am linken Rumpf des Behälters ein weiteres weißes Etikett mit Barcode prangt, ist die Umrüstung der Tonne abgeschlossen.

Für Fragen zum neuen Behälter-Identifikationssystem hat die MOBA Mobile Automation AG Dresden eine Hotline geschaltet. Sie ist ab 1. Februar 2015 wochentags unter Telefon (0351) 40908400 von 8.00 bis 17.00 Uhr zu erreichen.

Weitere Informationen sind auch im Internet unter www.halle.de zu finden, in der Schnellsuche unter dem Stichwort „Behälteridentifikation“.