Entscheidungsträger zu Gast

von 12. August 2009

In 6 Wochen wird ein neuer Bundestag gewählt. Und die Wahlkampfmaschine läuft schon auf Hochtouren. Am Dienstag war Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU) zu Gast in Halle (Saale), besuchte hier die Franckeschen Stiftungen und die Bundeskulturstiftung. Gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Bergner und dem christdemokratischen Landesabgeordneten Marco Tullner informierte er sich über die Aufbauarbeit seit der Wende.

Immerhin 85 Millionen Euro sind in den letzten 20 Jahren in die Rettung des denkmalgeschützten Ensembles geflossen, das zu DDR-Zeiten immer mehr verfiel. Ohne die Wende wäre wohl auch hier die Abrissbirne gekommen, zeigte sich Bergner überzeugt. Wichtig waren in all den Jahren auch die Mittel des Bundes. Ein Drittel der Gesamtsumme sei von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt worden. Bei der Sanierung der historischen Häuserzeile am Franckeplatz mit dem einstigen Wohnhaus August Hermann Franckes beteiligt sich der Bund sogar mit 50 Prozent.

Hinter verschlossenen Türen redeten die Politiker zusammen mit Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke über die finanzielle Zukunft. 830.000 Euro erhalten die Franckeschen Stiftungen im Jahr an institutioneller Förderung. Seit Jahren ist diese Summe stabil, die Aufgaben aber stiegen. Immerhin hatte de Maizière am Ende den Eindruck, dass hier die Mittel gut angelegt sind. Entstanden sei kein Freiluftmuseum, freute sich der Kanzleramtsminister, sondern die Gebäude seien auch wieder einer Nutzung zugeführt worden.

Weiter ging es zur Bundeskulturstiftung. Im Zusammenhang mit der Fusion der Kulturstiftungen der Länder mit der des Bundes kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu einer Standortdiskussion. De Maizière machte seine Position deutlich, dass die Kulturstiftung nach Halle gehöre. Diskutiert wurde aber darüber, wie man die Kulturstiftung und die von ihr geförderten Institutionen noch stärker aktivieren kann, sich stärker auch an unbequemen brennenden Fragen zu beteiligen.

Konkrete Ergebnisse konnte der Besuch freilich nicht zustande bringen. Doch de Maizière sitzt in Berlin an den Machthebeln. In den Haushaltsplanungen spielt er eine wichtige Rolle. Und so war es besonders Christoph Bergner wichtig, dass de Maizière auch ein Verständnis für die Förderung gewinnt. Und das geht eben am besten direkt vor Ort.