Erdbebenopfer zu Gast in Halle

von 27. August 2009

Auf Einladung des Bundesbauministeriums und mit großer Unterstützung der Städte Leipzig und Halle sowie zahlreicher Sponsoren besuchen mehr als 100 Einwohner aus dem italienischen Onna vom 23. bis 27. August Leipzig. Die Einladung an die Bürger aus Onna ist Teil der deutschen Bemühungen, den Wiederaufbau des vom Erdbeben am 6. April verwüsteten Dorfes in den Abruzzen zu unterstützen.

Onna war ein idyllisches kleines Bergdorf am Fuße der Apenninen. Seit dem Erdbeben am 6. April des Jahres sind 90 Prozent aller Gebäude und die gesamte Infrastruktur zerstört. 41 der 280 Einwohner verloren ihr Leben, fast jede Familie im Dorf hat Tote zu beklagen. Insgesamt starben bei dem Erdbeben in Italien über 300 Menschen, mehr als 12 000 wurden verletzt. Diese Naturkatastrophe löste auch in Deutschland eine Welle der Hilfsbereitschaft aus.

Am Montag traf die Delegation aus Onna in Leipzig ein und wurde von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung herzlich begrüßt. „Neben der finanziellen Unterstützung des Wiederaufbaus wollen wir den Menschen mit unserer Hilfe vor allem auch Mut machen und ihnen zeigen, dass sie nicht vergessen sind und in uns zuverlässige Partner haben.“, erklärte Bundesminister Wolfgang Tiefensee das Engagement für die Reise. Die Konzentration der Hilfe der Bundesregierung auf den Ort Onna hat auch historische Ursachen. Vor genau 65 Jahren, im Juni 1944, hatte die deutsche Wehrmacht in Onna 17 unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, in einer Vergeltungsaktion in ein Gebäude getrieben, exekutiert und das Haus anschließend gesprengt.

Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados hat die Gäste aus Italien am Mittwoch im Händelhaus in Halle (Saale) begrüßt. Danach standen eine Stadtrundfahrt und ein Besuch des Bergzoos auf dem Programm.