Zum Erntedanktag am kommenden Sonntag laden Kirchengemeinden in Halle und zahlreichen Dörfern im Saalekreis ein, mit ihnen das Erntedankfest zu feiern. Das Erntedankfest ist eines der ältesten Feste überhaupt. Früher lebten über 80 Prozent aller Menschen auf und vom Land und waren im Winter von der eingebrachten Ernte abhängig. Deshalb dankten sie Gott am Ende der Erntezeit für die Fülle an Früchten und Nahrungsmitteln.
Kirchliche Erntedankfeste sind seit dem 3. Jahrhundert belegt. In evangelischen Gemeinden bildete sich der Brauch heraus, das Erntedankfest am Sonntag nach dem Michaelistag (29. September) oder einem benachbarten Sonntag zu feiern.
Festlich geschmückt sind die Altäre in Erntedankgottesdiensten und überquellende Erntekronen bringen die große Freude zum Ausdruck. Nach den Gottesdiensten erhalten soziale Einrichtungen wie die Bahnhofsmission, die Hallesche Tafel unter dem Dach der Evangelischen Stadtmission Halle oder die Samariterherberge Horburg die Gaben.
Bereits am Sonnabend, 2. Oktober, feiert der Park-Kinderkreis im Dieskauer Schlosspark ein Herbstfest zum Erntedank (von 10 12 Uhr). Auch in Rassnitz beginnt das Erntedankfest schon am Sonnabend mit einem regionalen Festgottesdienst um 13.45 Uhr in der Kirche Weßmar unter dem Motto: Vom Spender zum fröhlichen Geber. Anschließend wird traditionsgemäß in der Scheune von Bauer Kreipe gefeiert.
Am Sonntag, 3. Oktober, finden in fast allen Kirchen festliche Erntedankgottesdienste statt. Die Johannesgemeinde lädt anschließend zur Erntedanksuppe ein. In Seeben startet das Erntedankfest mit einem Umzug mit Pferdekutsche und Erntekrone um 14.30 Uhr und führt zum Festgottesdienst in die Kirche. Den festlichen Familiengottesdienst um 10.00 Uhr in der Lutherkirche gestalten Kinder des Luther-Kindergartens mit unter dem Motto: Danken Teilen Geben. Singend ziehen sie mit den Gaben in die Kirche ein und führen einen kleinen Erntedanktanz auf.