Es geht um die Puste

von 14. September 2009

Fahrstuhl statt Treppen. Straßenbahn statt einige Stationen zu Fuß zu gehen. Oft schleichend ist der Prozess, denn unbemerkt bleibt, was einem den Atem nimmt. Länger andauernder Husten und Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, starkes Schnarchen, morgendlicher Kopfschmerz sowie Allergien sind Anzeichen für mögliche Erkrankungen, die ernst genommen werden sollten. Mit einem einfachen Lungenfunktionstest ist es möglich, Lungenkrankheiten frühzeitig zu erkennen.

Zum 12. Deutschen Lungentag am 25. September 2009 können im Diakoniekrankenhaus in Halle (Saale) Interessierte die Möglichkeiten nutzen, Lungenfunktionsmessungen und einen Bluttest zum erblichen Lungenemphysem zu machen. Ärzte beantworten Fragen zu Lungen- und Atemwegserkrankungen von Asthma bronchiale, Allergien, chronisch atemwegsverengende Lungenerkrankung (COPD), Schlafapnoe, Tuberkulose bis Krebs. Wer einen Rauchstopp versuchen will, erhält Tipps zur Tabakentwöhnung.

Im Mittelpunkt des Lungentages in Halle steht die Suche nach Betroffenen des erblichen Alpha-1-Antitrypsin-Mangels – kurz AAT- Mangel genannt, welches für Entstehung eines Lungenemphysems verantwortlich ist. In Deutschland muss von zehntausend Menschen mit einem AAT-Mangel ausgegangen werden. Nur sehr wenige dieser Menschen sind bisher erkannt und werden ärztlich behandelt. Das heißt auch, dass die meisten Betroffenen bisher nichts von ihrer Erkrankung wissen (hohe Dunkelziffer) und auch keine Vorsorgemaßnahmen ergreifen können. Mit einem Bluttest kann diese Erkrankung ausgeschlossen werden.

Hintergründe lesen Sie auf Seite 2.

[pagebreak]

Seit zwölf Jahren gibt es bundesweit die Initiative Deutscher Lungentag.
Das Ziel ist es, das Bewusstsein über Atemwegs- und Lungenerkrankungen in der Bevölkerung zu schärfen, so dass die Menschen möglichst frühzeitig in der Lage sind, die Symptome von Asthma & Co. bei sich oder ihren Angehörigen zu erkennen. Dies ist auch dringend geboten. Denn Experten gehen davon aus, dass in Deutschland Asthma, chronische Bronchitis und Lungenentzündung bis zum Jahr 2010 um 25 Prozent zunehmen werden. Die Ursachen liegen in der sich ändernden Altersstruktur der Bevölkerung und im anhaltenden Tabakkonsum. Hauptursache der COPD ist das Rauchen. 90 Prozent aller COPD-Erkrankten sind Raucher oder Ex-Raucher. Die gesundheitlichen Folgen sind nur therapierbar – COPD ist unheilbar. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung derzeit weltweit die vierthäufigste Todesursache. Es ist eine Volkskrankheit mit der höchsten Steigerungsrate. In Deutschland sind momentan fünf Millionen Menschen betroffen.

Hintergrund Diakoniekrankenhaus
Das Diakoniekrankenhaus besitzt unter anderem eine Spezialisierung für Lungenerkrankungen. Die Patientinnen und Patienten werden in vier Fachdisziplinen, in der Pneumologie, Thoraxchirurgie, Anästhesiologie und Radiologie behandelt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Kooperation mit niedergelassenen Pneumologen basiert auf jahrzehntelangen Erfahrungen und erlaubt, Erkrankungen der Lunge sicher zu erkennen und zu behandeln. Modernste Medizintechnik steht im Einklang mit der Fürsorge für die Patienten. Das Diakoniekrankenhaus Halle ist einziges Alpha -1- Zentrum in Sachsen-Anhalt.