Europäische Akademienvereinigung in Halle

von 2. April 2010

Die Geschäftsstelle des European Academies Science Advisory Council (EASAC) ist am Donnerstag an die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina nach Halle (Saale) gezogen. Die Vereinigung der nationalen Wissenschaftsakademien der EU-Mitgliedstaaten wurde seit ihrer Gründung im Jahr 2001 von der Royal Society, der britischen Nationalakademie, in London betreut.

EASAC leistet wissenschaftsbasierte Politikberatung für die maßgeblichen politischen Institutionen und Entscheidungsträger der Europäischen Union. Dazu stellt die Vereinigung aktuelle Forschungsergebnisse für Entscheidungsprozesse auf EU-Ebene bereit und erstellt wissenschaftsbasierte Berichte und Empfehlungen zu politisch relevanten Wissenschaftsthemen. EASAC konzentriert sich auf Wissenschaftsbereiche wie Energie, Umwelt und Biowissenschaften, die auf das Wohl der Bürger Europas den größten Einfluss haben.

Den Vorsitz hat der ehemalige Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Volker ter Meulen inne: „EASAC gewinnt als unabhängiges Gremium hochkarätiger wissenschaftsbasierter Politikberatung immer größere Bedeutung. Für den Wissenschafts-Standort Deutschland ist die Entscheidung, die Geschäftsstelle zukünftig von der Leopoldina betreuen zu lassen, eine große Ehre – und für die Leopoldina zugleich Verpflichtung“, so ter Meulen.

Der Präsident der Royal Society, Lord Rees of Ludlow, sagte anlässlich des Umzugs der Geschäftsstelle an die Leopoldina: „Die Royal Society hatte neun Jahre lang die große Ehre, EASAC zu betreuen. In dieser Zeit legten die EU-Akademien eine beträchtliche Anzahl an europapolitisch bedeutsamen Berichten vor, zum Beispiel zu Infektionskrankheiten, zur Biodiversität und zur Stromversorgung in der EU. Nun übergeben wir die EASAC-Geschäftsstelle an die uns freundschaftlich verbundene Leopoldina. Ich wünsche ihr bei der Weiterentwicklung von EASAC viel Erfolg und bin überzeugt, dass EASAC bei der Leopoldina weiter an Stärke gewinnt.“

In den vergangenen neun Jahren hat EASAC seine Arbeit ständig erweitert und professionalisiert. Die Akademienvereinigung arbeitet auf eigene Initiative zu Themen, die wissenschaftlich und politisch relevant sind oder für die eine Entscheidung von Seiten der EU ansteht. Die Arbeit wird durch Beiträge der Mitgliedsakademien ermöglicht sowie durch projektgebundene Gelder, die zum Beispiel vom Inter-Academy Panel (IAP), der weltweiten Akademienvereinigung, eingeworben werden.