Evangelische Jugend Mitteldeutschlands sammelt für Straßenkinder

von 6. Dezember 2011

Evangelische Jugend sammelt für Straßenkinderprojekt in Brasilien
Unterstützung auch per SMS möglich

Die Jugend der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) startet eine Spendenaktion für das Bildungsprojekt "Himmelskinder" in Brasilien. Das so genannte "Jugenddankopfer" soll zum Ausdruck bringen, dass auch Jugendliche in anderen Ländern im Blickpunkt sind. Zugleich ist es ein Zeichen der Mitverantwortung für eine gerechtere Verteilung des Reichtums auf der Welt.

Für das Bildungsprojekt für Straßenkinder sammeln die Jugendlichen der EKM bis Ende 2012 auf Freizeiten, in Jugendgottesdiensten und auf Veranstaltungen. Neu ist die Möglichkeit, dass Projekt per SMS zu unterstützen. Dafür müssen die Buchstaben JDO an die 81190 gesendet werden. Danach werden 3 Euro über die Telefonrechnung abgezogen, von denen etwa 2,80 Euro direkt dem Projekt zu Gute kommen.

Armut, fehlende Bildung und Perspektivlosigkeit zerrütten in Arraial d’Ajuda, einer Kleinstadt im Nordosten Brasiliens, viele Familien und treiben die Kinder auf die Straße. Mit Betteln oder dem Bewachen von Autos suchen sie für sich und die Familie nach einem besseren Leben. Fast ein Viertel der Kinder bricht bereits die Grundschule ab. Dabei wäre Bildung für sie ein Schlüssel aus der Armut. Wegen mangelnder Perspektiven und sinnvoller Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten, wächst die Zahl der Jugendlichen, die in Drogen abdriftet. Eine Gruppe entschlossener Frauen eröffnete deshalb Anfang 2009 ein Bildungsprojekt für benachteiligte Kinder und Familien in Arraial d’Ajuda. Obwohl alles ehrenamtlich organisiert ist, hat das Projekt großen Erfolg. Inzwischen besuchen über 90 Kinder regelmäßig die Kurse.

Mit den Spenden aus dem "Jugenddankopfer" plant das Projekt die Nähwerkstatt und die Kursangebote für die Kinder weiter auszubauen. In der Nähwerkstatt fügen Jugendliche ab 14 und die Mütter der Familien Baumwoll-, Leinen- und Filzreste zu kunstvollen Decken und Taschen zusammen. Mit den Textilien aus den Kursen könnten sich die Jugendlichen und Mütter etwas hinzuverdienen und so den mageren Familienhaushalt aufbessern. Darüber sollen die Gelder für Computer- und Informatikkurse genutzt werden. Dafür müssen neue Computer angeschafft werden, Trainer angelernt und ein Zugang zum Internet geschaffen werden. Hierfür wird das Projekt mit der Computerwerkstatt Bailux kooperieren, in der die Jugendlichen lernen Computer zu recyceln oder Software zu nutzen.