Experten unterstützen universitäres Museumsprojekt

von 22. Juni 2009

Der Aufbau und die Arbeit des Naturkundlichen Universitätsmuseums an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) werden zukünftig von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet. Rektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock überreichte vorige Woche zwölf namhaften Wissenschaftlern deutscher Forschungseinrichtungen und Museen im historischen Sessionssaal des Löwengebäudes am Universitätsplatz die Urkunden zur Aufnahme in das Gremium.

Der Beirat, der sich aus sechs MLU-Angehörigen und sechs auswärtigen Mitgliedern zusammensetzt, wird das Museumsprojekt mit seiner fachlichen Kompetenz bei offenen Fragen – jedoch auch auf eigene Initiative – unterstützen. Darüber hinaus soll er aktiv an einer Schwerpunktsetzung der Projektziele und der öffentlichkeitswirksamen Außendarstellung mitwirken, die Leistungen des Projekts und der am Projekt beteiligten Personen evaluieren und als beratende Instanz dem Rektorat der Universität zur Verfügung stehen.

Projektleiter Dr. Frank Steinheimer betonte, dass die Expertise breit gefächert ist. "Die externen Mitglieder sind Kapazitäten aus der Museumswelt, die viele verschiedene Felder über Zoologie, Paläontologie, Sammlungsmanagement, Taxonomie und Museumsrecht bis hin zu Ausstellungsdesign, -architektur und Geldakquise hervorragend abdecken. Mit Jürgen Fiebig, Mitarbeiter der ornithologischen Sammlung des Museums für Naturkunde in Berlin, haben wir zudem einen Wissenschaftler gewonnen, der seine Fähigkeiten als Präparator bei verschiedenen internationalen Wettbewerben beweisen konnte", erklärte der Biologe. Daneben folgten Dr. Harald Benke und Prof. Dr. Bernhard Graf in das Gremium; Benke leitet das Deutsche Meeresmuseum und Ozeaneum in Stralsund, Graf das Institut für Museumsforschung in Berlin. Auch Dr. Harald Meller, Leiter des Landesmuseums für Vorgeschichte und Leiter des Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle, gehört dem Beirat an.

Aus der Reihe der MLU-Wissenschaftler sind unter anderem Prof. Dr. Peter Wycisk, Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät III und Fachbereichsleiter der Umweltgeologie, sowie Prof. Dr. Hermann Swalve, Sammlungsleiter des Museums für Haustierkunde und Leiter des Instituts der Agrar- und Ernährungswissenschaften im Beirat vertreten. "Als Leiter großer Institute oder Fachbereiche können die Mitglieder auf einen großen Erfahrungsschatz und Mitarbeiterpool zurückgreifen", so Steinheimer.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Zusammenlegung dreier universitärer Schau- und Lehrmagazine: Die Geiseltal-Sammlung in der Neuen Residenz, die Haustierkundliche Sammlung in der Adam-Kuckhoff-Straße und die Zoologische Sammlung im Institutsgebäude der Zoologie am Domplatz. Hervorgehoben wurden vom Beirat die Einmaligkeit und die wissenschaftliche Bedeutung der Artefakte, die am Universitätsstandort verbleiben und erhalten werden sollen. Die Priorität liege auf deren Sicherung und einer "kustodial akzeptablen Umzugssituation". Aus diesem Grund sehe das Gremium einen akuten Handlungsbedarf. Zudem sei angedacht, mittel- und längerfristig weitere universitäre Ausstellungen wie die mineralogisch-petrologische Sammlung des Instituts der Geowissenschaften in den Bestand zu integrieren.